Wie finde ich „meine“ Tagesmutter/ „meinen“ Tagesvater?
Hallo ihr Lieben,
in dem nachfolgenden Beitrag werde ich sehr oft das Wort „Tagesmutter“ verwenden. Es gibt aber natürlich auch ganz liebevolle Tagesväter! Diese sollen sich jetzt bitte nicht ausgeschlossen fühlen 😉
Eine der wohl häufigsten Fragen, die mir im Freundes- und Bekanntenkreis bisher gestellt wurde ist „Jenny, worauf muss ich bei einer Tagesmutter achten? Was kann ich ihr für Fragen stellen?“
Nun, vor allem ist hier meine Standardantwort: „Das wichtigste ist: hör auf dein Herz und Bauchgefühl! Das ist das A und O. Die Chemie muss stimmen, denn ihr arbeitet Hand in Hand. Für euch beide steht das Wohl des Kindes an erster Stelle. Zudem merkt das Kind, wie ihr zueinander steht und eine harmonische Zusammenarbeit vereinfacht so vieles.“
In meiner Ausbildung hieß es, man solle aufpassen, dass man etwas distanziert bleibt.
Ich kann das nicht! Bei mir gibt es nur das „Du“. Bei mir gibt es auch mal Veranstaltungen neben der normalen Betreuungszeit. Ich treffe mich auch gerne mal in der Freizeit mit meinen Tageskindern und unseren Kindern zum spielen. Ich war auch schon mit den Eltern meiner Tageskinder abends zusammen im Biergarten etwas Essen 😉
Das alles muss nicht sein, wenn man es auch nicht möchte – die Eltern meiner bisherigen Tageskinder fanden es aber super und wir waren eine tolle Truppe! Ich habe das immer sehr genossen 🙂
Neben der Harmonie und dem Bauchgefühl kann man sich jedoch über folgende Dinge Gedanken machen – bitte seht die Liste nur als Anregung (viele Punkte davon kann man natürlich auch super für die Krippe oder den Kindergarten verwenden):
- Schön ist immer, wenn die Eltern nach einer Konzeption fragen und sich für diese auch interessieren. Man arbeitet wirklich lange daran, man reflektiert sich und seine Arbeit, man macht sich Gedanken, wie man arbeitet und arbeiten möchte. So ein Konzept ist auch kein starres Gebilde. Es wächst, es verändert sich. Manchmal verändern sich die Räumlichkeiten, die Einstellung zu gewissen Dingen ändert sich, oder irgendetwas klappt nicht so, wie man es sich beim Schreiben der Konzeption dachte.
In der Konzeption erfahren die Eltern also schon ziemlich viel von der Tagesmutter und lernen sie und ihre Arbeit kennen. - Interessant ist es auch immer, einen „typischen“ Tag zu kennen. Was wird gemacht? Wann wird etwas gemacht?
- Ist die Tagesmutter Raucherin? Würde es mich stören? (in den Räumlichkeiten und während der Arbeitszeit darf eh nicht geraucht werden!)
- Wie wohnt die Tagesmutter? Einfamilienhaus, Wohnung, hat sie einen Garten?
- Gibt es einen Gruppenraum oder findet die Betreuung in den privaten Räumlichkeiten statt? Was ist mir lieber?
- Werden bei der Tagesmutter vor dem Mittagsschlaf die Zähne geputzt?
- Kocht die Tagesmutter frisch oder lässt sie sich beliefern?
- Wie/Worauf schlafen die Kinder?
- Wie steht die Tagesmutter zum Thema „Sauberkeitserziehung“?
- Mit welchem Erziehungsstil arbeitet die Tagesmutter?
- Geht die Tagesmutter täglich mit den Kindern raus?
- Was hat die Tagesmutter vor ihrer Aufnahme der Tätigkeit beruflich gemacht?
- Wie sind die Betreuungszeiten?
- Gibt es eine Notbetreuung (für Krankheit/Urlaub)?
- Hat die Tagesmutter selber Kinder?
- Warum ist die Tagesmutter Tagesmutter geworden?
- Wie steht die Tagesmutter dazu, wenn das Kind keinen Mittagsschlaf machen möchte? Gibt es eine Alternative?
- Arbeitet die Tagesmutter mit anderen Tagesmüttern zusammen?
- Wie oft wird es einen Elternabend/Entwicklungsgespräche geben?
- Wie gestaltet sich die Eingewöhnungsphase?
- Wie viele Tageskinder betreut die Tagesmutter?
- Wie alt sind die anderen Tageskinder?
- Wie sind die Räumlichkeiten ausgestattet? Was für Spielzeug gibt es?
- Was benötigt mein Kind alles, was sollen wir mitbringen?
- Was ist der Tagesmutter in der Zusammenarbeit mit den Eltern und bei ihrer Arbeit sehr wichtig? Hat sie Schwerpunkte?
Dies alles sind wirklich nur mal zusammengefasst einige Punkte, auf die man achten kann. Fragen, die man stellen kann.
Aber vor allem, wie bereits gesagt: Ihr müsst ein gutes Gefühl haben und das Vertrauen zur Tagespflegeperson muss da sein!
Ich hoffe, ich konnte allen Eltern, die demnächst vor diesem wichtigen Schritt stehen, ein bisschen helfen 🙂
Ganz liebe Grüße,
eure Tagesmami Jenny
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