Ihr Lieben,

Elternliebe. Sie ist überall. Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch in der Tierwelt ein großes, herzliches Thema. Das Bilderbuch Wenn kleine Tiere groß werden von Autorin Anna Taube und Illustratorin Hanako Clulow widmet sich genau dieser Thematik und gibt uns einen kleinen Einblick in das Tierreich mit all seinen Mamas und Papas! Erschienen ist es im Juni 2019 im Verlag arsEdition.

Das Cover zieht durch seine Farbenpracht und ausstrahlende Elternliebe in den Bann.

Zusätzlich ist haptisch eine Prägung von der Schrift und der Illustration spürbar – was dem Kinderbuchcover auch eine gewisse Tiefe verleiht.

Auf 32 Seiten sehen und erfahren kleine Naturfreunde und -freundinnen ab 3 Jahren, wie Tierbabys und -kinder ins Leben starten und wie lange und wie sie dabei von ihren Eltern unterstützt werden. Ganz besonders die wunderschönen Naturzeichnungen von Hanako Clulow springen dabei sofort ins Auge. Sie sind so detailliert, naturnah und in sanften, naturtypischen Farben gehalten. Jede Doppelseite mit ihrem Bild ist dabei schon sehr selbstsprechend.

Unterstützt werden die Zeichnungen jedoch von kurzen, poetisch-wirkende Texten von Anna Taube. Ihre Worte sind stets sehr liebevoll und auf die Tierart und ihren Lebensstil angepasst. Jedoch sind uns die Texte zu unruhig und sprunghaft. Sie folgen keiner geraden, einheitlichen Linie. Zum Beispiel lesen wir mal aus der Ich-Perspektive, dann sind es wieder nur einzelne Sätze und dann ein Dialog. Der Rhythmus beim Vorlesen wechselt und ich konnte bei Ella merken, dass sie der Text dadurch recht wenig interessiert. Es sind eher die Bilder, die zu ihr sprechen!

Liebe hat viele Gesichter!

Auf jeder Doppelseite entsteht eine sehr individuelle Atmosphäre und Stimmung. Manches können wir sehr gut nachvollziehen, anderes ist einfach anders.

Manche Tiereltern begleiten ihre Kinder wenige Woche. Die Kleinen müssen sich dann schnell alleine zurechtfinden. Andere verzichten lange auf eigene Bedürfnisse und sind auch bis zu mehreren Jahren an ihrer Seite. Manche Mama startet alleine mit ihrem Kind in ein Leben zu zweit, andere Eltern teilen sich die Aufgaben und die Versorgung der Jungtiere und anderswo ist es durch die Anzahl der Kinder sehr trubelig! Die Welt der Tiere ist so Facettenreich, wie auch „Familie“ bei uns Menschen!

Vor allem spricht uns die Bildsprache des Bilderbuches an ♥

Auch die letzte Doppelseite mit einer kleinen Übersicht über alle Tiere, mit den Namen der Tiere, die wir im Buch kennenlernen und einer kleinen Erklärung, was besonders an der Eltern-Kind-Beziehung ist, finden wir sehr gut. Und hätten uns gewünscht, davon mehr direkt auf den Doppelseiten zu lesen und nicht erst zum Schluss 🙂
Das findet Ella nämlich total spannend! Wir blättern immer wieder zurück, um die Texte mit der großen Illustration zu verbinden und noch einmal ganz genau alles zu betrachten. Mehr Inhalt von den informativen Texten zu den Bildern hätte uns mehr Lesefreude und klarere Aha-Momente geschenkt. 😀

Auch wenn die textliche Gestaltung nicht ganz unseren Geschmack trifft, ist es ein Kinderbuch voller Elternliebe, mit ganz wundervollen, starken und gefühlvollen Bildern. Diese laden zum Verweilen, Wirken lassen und Entdecken ein!