Anzeige: Kranke Pflege – Wie der Notstand auch mein Leben veränderte. Es betrifft uns alle! + Verlosung
Ihr Lieben,
gut ein Jahr ist es her, als sich mein Leben ein Stück veränderte. Es gab diesen einen Tag, diese 24 Stunden, die sich für mich in einem Augenblick schleichend anfühlte und dabei so rasend schnelle verging. Damals klingelte das Telefon. „Opa wird heute Nacht sterben. Er ist gestürzt. Sie können nichts mehr machen…“
Kurze Zeit später stand mein Bruder mit seinem Auto vor unserer Tür und gemeinsam fuhren wir in die Klinik, um bei ihm zu sein. Mit der Gewissheit, dass es die letzten Stunden sein werden, die wir mit ihm teilen.
Noch immer zieht sich alles in mir zusammen, wenn ich daran denke. Während ich diese Zeilen schreibe, kullern mir Tränen die Wangen herunter. Ich habe all das noch nicht gänzlich verarbeitet. Es nagt an mir. Es hätte nicht sein müssen!
Wut. Verzweiflung. Traurigkeit.
Man hat mir meinen Opa genommen!
Viel zu früh! Wie es immer so ist….
Und all das schiebe ich nicht alleine auf diesen einen Pfleger, auch wenn ich sein Handeln nach wie vor nicht verstehen kann. Aber vor allem gilt meine Wut unserem System. Einem System, das gerade versagt!
Was meinem Opa passiert ist? Es kam zu einem „merkwürdigen“ Sturz.
Wie es der zuständige Pfleger wiedergegeben hat, soll mein Opa mit dem Rollstuhl nach hinten umgekippt sein. Nun war mein Opa aber nicht mehr sonderlich beweglich. Was genau also passiert ist, wissen wir nicht. Es bleibt ein komisches Gefühl im Bauch.
Wir waren selbst regelmäßig vor Ort. Ich habe ihn im Rollstuhl geschoben und einmal haben wir ihn zu zweit ins Bett gelegt. Alleine hätte das übrigens keiner von uns geschafft – weder Christian noch ich! Ein Pfleger war leider weit und breit nicht zu sehen. Wir wussten nie, wer Ansprechpartner ist. Man suchte sich einfach irgendjemanden….
Was ich dem Pfleger jedenfalls nicht verzeihen kann.
Er tat nach dem Sturz nichts!
Mein Opa soll auf den Kopf gestürzt sein. Wo man normalerweise anschließend eine Untersuchung erwartet, folgte…. nichts! Er wurde zurück ins Bett gelegt. Am Nachmittag waren meine Tante und meine Cousine bei ihm. Fanden ihn so vor im Bett. Ihm war ganz kalt, klagte über Kopfschmerzen und war ganz apathisch. „Ich werde heute sterben.“, hat er wohl noch geflüstert. Kurz darauf traf der Rettungsdienst ein.
Eine Blutung im Kopf. Mein Opa sollte leider recht behalten….
„Das dauert immer, ehe hier einer kommt.“, „Die haben alle so viel zu tun.“, „Hier hat immer keiner Zeit für mich“ – waren oft Sätze, die wir hörten, wenn wir ihn im Krankenhaus oder im Pflegeheim besuchten.
Umso mehr Zeit nahmen wir uns und aßen gemeinsam Mittag, erzählten von den Kindern und vor allem ließen wir ihn erzählen! Da gab es immer viel. Aus der Vergangenheit. Mit Menschen, die ich nicht kannte – aber das war mir egal. Auch wenn ich die Geschichten schon x-mal gehört habe. Hauptsache Zeit mit ihm!
Und wie er immer strahlte, wenn er Leonie und Ella erblickte. Da ging mit richtig das Herz auf!
Sie liebten ihren Ur-Opa so sehr ♥
Einmal im Monat waren wir ihn in seinem neuen Zuhause besuchen.
Ehrlich gesagt war es keine leichte Entscheidung überhaupt diesen Schritt zu gehen. Und hat man sich einmal dafür entschieden, hat man auch nicht unbedingt eine Wahl. Erstmal dauert es, bis man einen Platz erhält und dann ist es nicht unbedingt die gewünschte Residenz. Je nachdem wie dringend es ist. In unserem Fall war es leider ziemlich schnell sehr dringend geworden.
Es war eine recht kurze Erfahrung von wenigen Monaten – 3 oder 4 Monate dürften es gewesen sein.
Da mein Opa in den letzten Jahren besonders häufig im Krankenhaus war und oftmals sehr früh entlassen wurde – zu gesund für das Krankenhaus, zu krank für Zuhause – und er leider immer mehr Hilfe benötigte, konnte meine Mama all das nach vielen Jahren der Pflege, wo sie sich um meine Oma und um meinen Opa gekümmert hat, nicht mehr alleine stemmen. Selbst ihre Gesundheit litt unter all diesen Umständen und der Doppelbelastung mit eigener Arbeit und der Pflege meines Opas.
Man muss dazu sagen, dass meine Oma unter Parkinson litt und viele Jahre zuvor schon von uns ging.
Viele Jahre hat meine Mama sich um die Pflege ihrer Eltern gekümmert und das rechne ich ihr sehr hoch an!
Ich habe unterstützt wo ich konnte, aber den Hauptteil hat sie sich um sehr hingebungsvoll und mit viel Liebe und Geduld um Oma und Opa gekümmert.
Irgendwann war es so, dass mein Opa in immer kürzeren Abständen im Krankenhaus landete. Meist mit einer Lüngenentzündung. Erst war es alle halbe Jahre, dann alle 2-3 Monate und am Ende waren es dann meist nur 1-2 Wochen oder noch weniger Tage, bevor der nächste Anruf kam. „Opa ist wieder im Krankenhaus…“
Nach wie vor denke ich oft an den Tag letztes Jahr zurück, an dem ich die ganze Nacht neben meinem Opa saß, seine Hand hielt. Die Familie mit ihm gemeinsam. Wir nahmen Abschied. Ließen ihn nicht allein. Waren gewappnet für das was kommt. Nicht für den Schmerz, nein. Der kommt immer überraschend und hart. Und noch immer sitzt er tief in mir.
Opas Zeit war noch nicht gekommen. Er… nein, ich war noch nicht so weit!
Ich wollte noch so viel gemeinsame Zeit für ihn und seine Urenkel!
Die Wut in mir richtet sich also nicht unbedingt gegen diesen einen Pfleger.
Ein Berufszweig wird gänzlich im Stich gelassen und schlussendlich geht es uns alle etwas an und wir sitzen nur daneben. Still, fast schweigend. Und glotzen. Wie es so oft in unserer Menschlichkeit liegt.
Dabei müssten wir laut werden. Handeln. Veränderungen „erkämpfen“ – nicht nur für die Pflegekräfte sondern für uns alle.
Früher oder später betrifft uns die Pflege alle!
Sei es im Alter im Altersheim oder durch die ambulante Pflege, die natürlich auch jüngere Menschen betrifft.
Je nachdem wer eben Unterstützung benötigt!
Aber auch während eines Krankenhausaufenthalts oder aber durch einen verheerenden Unfall bzw. einer Krankheit, die unser ganzes Leben noch einmal gänzlich umkrempelt. Ob jung oder alt. Da ist man froh, wenn man kompetente und vor allem nicht überlastete Menschen an seiner Seite hat, die sich liebevoll um einen kümmern und bei der Genesung unterstützen!
Als Alexander Jorde am 11. September 2017 in der ARD Wahlarena vor Angela Merkel stand und ihr seine Fragen zur Verbesserung der Umstände für die Pflegekräfte stellte und sie damit ein wenig ins Stottern brachte, hätte er wohl niemals gedacht, dass er damit eine größere Welle auslösen würde. Auch an mir ging dieser Austausch damals nicht vorbei und ich war ganz begeistert, wie er Frau Merkel wirklich die Stirn geboten und durch gute und ihr durch belegbare Argumente so ziemlich die Show stahl. Alles gar nicht so beabsichtigt. Eigentlich wollte er nur Antworten auf seine Fragen. Aber dennoch war dieser Argumenten-Ball ein Anstoss der wahrscheinlich längst überfällig war!
Und der 22-jährige Alexander Jorde bleibt am Ball!
Am 28.02.2019 erschien sein Buch „Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand“ im Tropen Verlag. Damit setzt er sich auf 211 Seiten weiter für die Pflege ein und gibt Außenstehenden einen sehr guten Einblick in den Beruf, die Umstände, die derzeitige Problematik und zeigt auf wie es anderswo läuft und was bisher in der Geschichte um die Krankenpflege geschah.
Durch meine Oma – die leider stark unter Parkinson litt – und meinen Opa, der immer wieder mit verschiedenen Krankheiten zu tun hatte – mal war es das Wasser in den Beinen, der Blutdruck oder aber eine Lungenentzündung – hatten wir in allen Pflegebereichen mit verschiedenen Pflegern zu tun. Dadurch bekamen wir auch Einblick in die Umstände, die in der ambulanten Pflege, im Krankenhaus oder aber (leider!) auch im Pflegeheim. Es ist eigentlich traurig, dass ich „leider“ schreiben muss. Denn eigentlich ist die Kranken- und Altenpflege ein ganz wundervoller Beruf! Wären die Umstände anders.
Was vor allen Dingen falsch läuft, ist der Betreuungsschlüssel bzw. Personalmangel und die Bezahlung. Wie so oft – ich kenne es ja aus meinen eigenem Berufszweig. Nicht umsonst habe ich mich damals für meinen eigenen Weg als Tagesmutter und nicht als Erzieherin in einem Kindergarten entschieden…
Warum ist das eigentlich in sozialen Berufen so?
Nur ist es in der Pflege noch einen Zacken schärfer, denn hier trauen sich die wenigsten zu streiken. Warum ist klar. Das schlechte Gewissen, dass dadurch Patienten, Menschen!, leiden ist zu groß. Dabei liegt die Verantwortung diesbezüglich ja an sich nicht in den Händen der Pflegekräfte und mit der Vorankündigung müssten die Einrichtungen eben handeln und würden den Druck zu spüren bekommen, den derzeitig vor allem Pflegekräfte tragen.
Pflege kann eben nicht jeder!
Durch dieses Buch habe ich einen sehr nahen Einblick in den Beruf erhalten – und neben all den Faktoren die aufgezeigt werden, macht es gleichzeitig Lust auf den Beruf. Pflegekräfte sind wichtig! Sie tragen Verantwortung, treffen Entscheidungen und tragen ungemein zur Genesung bei. Sie sind nicht, wie oft gedacht „Diener der Ärzte“. Pflege ist so viel mehr!
Während eines dreimonatigen Praktikums konnte ich selbst mal in die Pflege in einem Seniorenheim „hineinschnuppern“. Nunja, oder wie man es nennen mag. Eigentlich wurden mir – was mir nach diesem Buch bewusst wurde – schon vieles übertragen. Ich lernte Schichtarbeit kennen – wobei ich den Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht für mich selbst nicht sehr angenehm fand. An einem Tag hatte ich Spätschicht, fuhr mit dem Rad nach Hause, um dort ins Bett zu fallen und am nächsten Morgen früh zur Frühschicht zu starten. Betten neu beziehen und richten innerhalb einer bestimmten Zeitangabe – und ja, da wurde auch in meinem Praktikum drauf geachtet. Ob ich auch ja schnell genug bin. Für alles hat man an sich nur ein paar Minuten Zeit. Aber neben den Zimmern der Bewohner gehörte für mich u.a. das schriftliche Fetshalten der Speisen- und Getränkeaufnahme der Bewohnen zu den Aufgaben.
Es waren drei Monate, die bei mir leider keinen positiven Erinnerungen hinterließen. Überall war Anspannung und Zeitdruck zu spüren. Hektik. Und in solch einer Hektik können Fehler passieren. Das ist teuflisch. Wie es eventuell bei meinem Opa der Fall war.
Zeit ist Geld!
Und Geld machen müssen unsere Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ja, nachdem sie zum größten Teil privatisiert wurden. Da zählt nur noch: Was ist lukrativer? Ökonomisch!
Die Gesundheit und die Menschen stehen nur noch selten an erster Stelle. Vor allem zählt, welcher Weg spart Geld. Einsparen!
Und wo sparen wir damit letztendlich ein? Anstatt auf langfristige Erfolge zu setzen, die dann automatisch zur Kostensenkung führen. Wir sparen an Menschlichkeit. Die Gesundheit und der Mensch sollte vor dem finanziellen Nutzen stehen.
Dass das ganz gut klappt, zeigen andere Länder. Andere Wege. Wo eine Pflegekraft auch wirklich Zeit hat, ihre Berufung auszuüben. Vollständig. Zufriedenstellend.
Denn wenn eine Pflegekraft 10, 20 oder sogar 40 Patienten hat, um die sie sich gleichzeitig kümmern soll – und ja, diese Zahlen entsprechen leider der Realität – wie soll das bewerkstelligt werden?
Traurig zu wissen, dass bereits 1991 eine Pflege-Personalregelung eingeführt wurde – welche auch innerhalb weniger Jahre erste positive Ergebnisse in Form von mehr Vollzeit-Pflegekräften zeigte. 25590 – ist das nicht eine Wahnsinns-Zahl?!
8,6 % mehr Pflegekräfte als zum Start dieser Regelung. Und das nur innerhalb von 3-4 Jahren!
Ich hoffe, dass durch dieses Buch und durch Alexander Jorde noch einmal Bewegung und vor allem Veränderung für die Pflegekräfte ins Spiel kommt!
Sein Buch konnte ich jedenfalls kaum aus dem Händen legen, da es so informativ geschrieben ist, dass ich mehr Input haben wollte. Ich habe mich sogar bei Gedanken dazu erwischt, ob der Beruf – mit anderen Gegebenheiten – nicht vielleicht auch etwas für mich wäre!
Es ist letztendlich nicht nur für Pflege-Interessierte sondern schlichtweg für jeden geschrieben! Es rüttelt wach und zeigt auf, dass wir uns jetzt gemeinschaftlich stark machen müssen. Jeder kann etwas tun! Lasst es uns tun!
Und wenn auch du jetzt Lust hast, dich mit der Situation und der „Kranken Pflege“ und dem Notstand auseinanderzusetzen, dich Alexander Jordes Buch einfach neugierig macht, dann gewinn doch eins bei uns!
Wir verlosen 1x „Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand“ von Alexander Jorde
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- Es freut mich sehr, wenn du das Gewinnspiel teilst oder Freunde in deinem Kommentar markierst! ♥
Die Verlosung startet sofort und endet am 10.03.2019, um 23:59 Uhr. Ich lose direkt im Anschluss am 11.03.2019 unter allen Teilnehmern aus. Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist, wie immer, ausgeschlossen! Teilnahme ab 18 Jahre! Der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen beeinträchtigen den Ausgang des Gewinnspiels nicht. Die Preise dürfen nicht getauscht oder übertragen werden. Mit deiner Teilnahme genehmigst du, dass ich deine Adresse zur Gewinnübersendung an den Sponsor weiterleiten darf. Ich werde den Gewinner im Anschluss namentlich auf unserer Gewinnerliste bekanntgeben. Dieser hat 4 Tage Zeit, sich bei mir zu melden.
29 Kommentare
Ich bin selbst in der Krankenpflege tätig und würde das Buch gerne gewinnen. Das ganze System Deutschland ist völlig am Boden und Pflege ist längst nicht mehr Pflege wie es mal war, sein sollte, sein könnte. Traurig.
Vielen Dank für deine tägliche Arbeit <3
Hallo Jenny!
Ich schreibe jetzt gar nicht um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, sondern um dir zu sagen, dass ich total mit dir mitfühlen kann. So eine Situation ist nicht leicht. Ich selbst habe Ende letzten Jahres meinen Schwiegervater (nach vielen Krankenhausaufenthalten) verloren und aktuell liegt mein Opa im Krankenhaus und wird dieses nicht mehr verlassen. Ich habe von der Pflege alles miterlebt : von total freundlich, bis zu genervt, von verständnisvoll bis zu Erleichterung, wenn der Patient weg ist…
Ich selbst bin Ergotherapeutin und habe viele Freunde in der Krankenpflege und kann nur sagen, dass dieses Problem der Pflege nicht nur in Deutschland besteht, sondern auch in Österreich. Ich bewundere alle, die in der Pflege arbeiten. Leider ist es so, dass die Betreuungsschlüssel katastrophal sind, besonders in der Nacht, wo oft nur eine medizinische Fachkraft für 20 Personen da ist. Ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll zu schreiben… Es gibt viele, die sehr empathisch sind, aber leider auch einige, die durch die vielen Jahre und Rückschläge und wenig Wertschätzung sehr abgehärtet sind und nur mehr Dienst nach Vorschrift machen. Leider vergessen mache, dass sie nicht in einem Büro arbeiten, sondern mit Menschen, meistens in diesem Fall kranken Menschen, die besondere Pflege und Aufmerksamkeit benötigen würden.
Und leider wissen die Politiker und viele andere den Beruf des Krankenpflegers nicht zu schätzen, sie streichen Pflegepersonal, die Bezahlung ist oft schlecht, streichen Zulagen, … Da ist es oft kein Wunder, wenn niemand mehr in diesem Bereich arbeiten möchte.
Aber es gibt auch solche, die mit Herz und Seele in diesem Beruf arbeiten, ihre Berufung gefunden haben und bei diesen Personen möchte ich mich bedanken!
Ich wünsche dir, dass du den Tod deines Opas irgendwie aufarbeiten kannst und danke für diesen tollen Beitrag!
Glg aus Österreich, Bettina
Großartig!!!!
Dass das „nur“ ein Azubi schafft, wie er letztens noch von der Pflegekammer betitelt wurde.
Ich bin selber Gedundheits-/ und Krankenpflegerin. Liebe alle Facetten und wende mich doch ab und orientiere mich in Richtungen, wo der Zeitdruck nicht so sehr im Nacken sitzt und ich trotzdem ganz für den Patienten da sein kann.
Das Buch würde ich unheimlich gerne lesen, um zu sehen, was die letzten 10 Jahre passiert ist – oder eben auch nicht.
Das klingt sehr interessant und ich würde mich freuen, das zu verlosende Buch lesen zu können. Deshalb hüpfe ich mal schnell in deinen Lostopf rein und lasse liebe Grüße da :).
Jessica
Wieder mal ein tolles Gewinnspiel und ein topaktuelles Thema, das mich interessiert. Ich hoffe daher gerne in den Lostopf. Den Blog habe ich übrigens bereits seit einiger Zeit per Mail abonniert 🙂
Das freut mich sehr, liebe Julia 🙂
Oja, mit der Pflege steht es nicht gut.
Ich bekomme beide Seiten hautnah mit – meine Schwester ist Krankenschwester in einer Reha-Klinik – auch hier bleibt kaum Zeit für ein paar liebe Worte mit den Patienten, als ausgebildete Krankenschwester ist sie manchmal alleine verantwortlich für die ganze Station, Kollegen/innen aus dem eropäischen Ausland mit ungenügenden Sprach und Sachkenntnissen an der Seite für die sie auch noch Verantwortung trägt – Schichtdienst und schlechte Bezahlung inkl. Ihr Mann ist Altenpfleger – da ist es nicht besser. So wenig Personal wie nötig, alles muss zackzack gehen und für die Menschen selbst bleibt nur wenig Zeit. Durch die Neuregelung dass nur noch Einzelzimmer belegt werden dürfen hat die Situation verschärft – über 60 kleinere Altersheime mussten alleine in einem Landkreis schließen.
Die andere Seite die wir mitbekommen ist wie es zugeht, wie mit Patienten umgegangen wird. Meine Schwiegermama ist letztes Jahr an Krebs erkrankt. Nach einem Krankenhausaufenthalt zu früh nach Hause geschickt worden – zwar haben wir alle uns tagsüber so gut es ging beim Mithelfen abgewechselt da der Schwiegerpapa das alleine auch nicht geschafft hat. Die Sozialstation kam morgens und auch abends. Mehr war auf die Schnelle nicht zu bekommen. Das Drama passierte nachts – Sturz mit Bruch der Wirbelsäule. Hier auch wieder – raus aus dem KH, ohne Chance in der Kürze der Zeit für eine angemessene Pflege zu sorgen, postwenden retour ins KH. Dann haben wir zum Glück einen Platz in der Kurzzzeitpflege bekommen – weil jemand gestorben ist. Genau das bekommt man auf der Suche nach einem Platz zu hören – es muss ein anderer gehen damit der nächste der Warteliste nachrücken kann. In der Kurzzeitpflege wurde gute Arbeit geleistet – dort ist sie auch verstorben. Nun steht uns das Gleiche mit dem Schwiegerpapa bevor. Kurzzeitpflegeplatz haben wir zum Glück doch noch bekommen – nun geht die Suche weiter- mit einem palliativen demenzkranken Patienten nicht einfach. Über 60 Absagen. Und 200km weit weg wollen wir nicht – wenn es nicht sein muss. Dann würde es keiner schaffen so wie jetzt dass im Wechsel jeder mal vorbei geht und er so fast jeden Tag Besuch hat – wie auch neben Arbeit und Familie. Also heißt es weiter abtelefonieren und Daumen drücken.
Ich denke so wichtige Dinge wie Wasser, Strom, Gesundheitsfürsorge sollten nicht privatisiert werden. Krankenhäuser sind keine Unternehmen die Gewinn abwerfen sollten – eine schwarze Null reicht. Auch von Fallpauschalen halte ich nicht viel: Das Krankenhaus bekommt für einen Blinddarm einen Betrag X – nicht berücksichtigt wird ob es nur eine Entzündung oder ein Durchbruch mit Not-OP ist. Aus dem Grund werden Patienten viel zu früh entlassen (meine Schwester muss regelmäßig Patientn zurück verlegen lassen weil sie nicht rehafähig sind, das Krankenhaus aber nur noch kosten und eine Neuaufnahme dann auch wieder bezahlt wird (mit einer neuen Pauschale).
Mich würde das Buch also sehr interessieren- und es wird garantiert in der Familie herumgereicht!
Traurig dass so viele Menschen schlechte Erfahrungen machen müssen – es seit sehr von der Einrichtung/der Personalstärke abhängig. Eine schlimme Erfahrung für Schwiegerpapa war vor ein paar Jahren z.B. dass er im KH nach einer OP stürzte und nicht mehr hoch kam. Der Mitpatient durfte sich kaum rühren – aber er konnte den Knopf drücken – allerdings verging fast eine halbe Stunde bevor eine Schwester rein kam – wäre er anders gestürzt hätte er es nicht überlebt.
Sorry, ist lang geworden aber nur ein kleiner Ausschnitt was man so erlebt!
Ein wirklich emotionales Thema, um das ich mich ehrlich gesagt bislang weitestgehend gedrückt habe… vielleicht wäre das Buch ein guter erster Schritt, sich einmal näher damit zu befassen. Ich folge dir natürlich auf Facebook 🙂
Ich bin selber in der Pflege tätig und würde mich riesig über das Buch freuen. Vielen lieben Dank für das tolle Gewinnspiel.?
toll geschrieben !
danke für die einblicke
lg
Sehr gerne, liebe Christin. Danke für deine liebes Kompliment!
Ich bin selber Altenpflegerin und arbeite als Nachtwache in einem Altenheim. Wir sind recht „gut“ aufgestellt mit Pflegepersonal. Naja die Bezahlung könnte besser sein, aber ich verdiene lieber etwas weniger, dafür habe ich lieber eine Kollegin mehr an der Seite. Für Außenstehende ist es manchmal nicjt leicht von ihren Angehörigen Abschied zu nehmen und manchmal passieren auch komische Dinge die nicjt nachvollziehbar sind. Und ob ich immer alles richtig mache bezweifle ich. Nicht jeder Tag ist gleich. Mal habe ich einen schlechten Tag, mal haben die Kollegen einen schlechten Tag und manchmal auch die Bewohner. Es gibt so viele Einflüsse das manche Entscheidungen vielleicht nicht die richtigen sind. Ich finde es nur so ungerecht das sich die Industrie mit der IG Metall hinstellt, die Maschinen anhält und streikt und mal eben ein paar Prozent mehr Gehalt bekommt. Was soll denn die Pflege machen? Die Leute aus den Heimen nach hause schicken? Die Intensivstation im KH räumen? Es wird ja schon am Minimum gearbeitet, wer soll denn streiken. Macht ein Mechaniker einen Fehler geht ein Blech kaputt, macht ein Pfleger einen Fehler kann jemand sterben. Wer sollte also nun mehr verdienen?
Ach ich könnte so viel schreiben. Aber jetzt ist Schluss. Ich würde mich aber sehr über das Buch freuen, würde ich sehr gerne lesen und meinen Kollegen dann weitervererben
Ein Thema, mit dem sich jeder beschäftigen sollte. Ich habe meinen Papa auf sehr unschöne Weise verloren und viele andere Familienmitglieder und Freunde gehen sehen. Ich bin erst 33 und meine Familie ist enorm geschrumpft. Derzeit habe ich einen Onkel, der leider ein Pflegefall wurde und es ist ein täglicher Kampf. Das Buch interessiert mich brennend, werde es auch bei Facebook teilen, weil ich es einfach super wichtig finde, so viele Menschen wie möglich darauf aufmerksam zu machen. Vielen Dank für die Chance, dieses tolle Exemplar zu gewinnen.
Mein Vater hat vor 2Jahren Diagnose Parkinson erhalten….irgendwie verläuft alles recht schnell, noch wird er zuhause betreut von meiner Mutter ♡♡
Mich macht das Buch hellhörig, möchte es gerne gewinnen. Wenn ich kein Glück habe, kauf ich es natürlich ♡♡
Ich kenne das leider von meiner Oma. Sie litt ebenfalls an Parkinson.
Meine Mama hat sich auch sowohl um meine Oma als auch um meinen Opa viele, viele Jahre gekümmert und auch die Pflege übernommen. Das rechne ich ihr hoch an. Es ist schön, wenn sich Angehörige zu Hause um ihre Lieben kümmern können – das geht ja leider auch nicht immer.
Ich wünsche deinem Papa und euch alles Liebe!
Ich würde gerne mehr über die Missstände in Pflege erfahren.
FB: Lars Baumert
LG
ich habe ihn schon im fernsehen gesehen und war überrascht und begeistert das er in seinem alter so denkt und sich dafür stark macht. würde das buch gern gewinnen, FB wie hier
Ein echt schweres und so wichtiges Thema! Danke dass du darüber schreibst und somit informierst! ?
Danke auch für das Gewinnspiel /die Chance, ich würde mich sehr freuen, bin gespannt. Sicher ein gutes Buch ?. Sei gegrüßt, mach weiter so!
“Rosen lösen keine Probleme“, das tut auch das schlaue Gerede der Politiker nicht.
Es muss sich was ändern, und zwar gestern. Das habe ich am ersten Tag meiner im Oktober begonnen Ausbildung gemerkt.
Ich finde es wahnsinnig beeindruckend wie er die große Problematik in seinem Buch anspricht und darüber berichtet, obwohl er ja “nur“ ein Azubi ist. Hut ab, weiter so. Wir müssen noch vieeel lauter werden.
Mein größter Respekt vor allen in diesem Beruf! Ich selbst arbeite im Rettungsdienst und kenn den täglichen Knochenjob, der leider viel zu wenig anerkannt wird. Leute ihr macht einen guten Job, ich hoffe dem Rest der Bevölkerung gehen bald die Augen auf!!!!
Grüße Bine
Ich kenne direkt nur die Pflegesituation im Kinderbereich und kann sagen, dass ich viele tolle Kinderkrankenschwestern und -pfleger kennengelernt habe. Ich bin dankbar für ihre wunderbare Arbeit, die sie oft unter ganz schwierigen Bedingungen leisten. Das MHH hat ja mit seinem Gang an die Öffentlichkeit deutlich gezeigt, dass es eher schon 5 nach 12 ist, als 5 vor 12! Ich wünsche mir so sehr eine positive Veränderung an der Pflegesituation.
Ich würde gern ein Exemplar gewinnen.
Ich würde mich sehr über das Buch freuen.
Ich arbeite nun seit über 10 Jahren als Krankenschwester, liebe meinen Beruf, und sehe leider jeden Tag aufs neue was sich ändert. Es muss sich dringend etwas ändern um den Beruf wieder attraktiv zu gestalten. Momentan arbeite ich noch sehr wenig, da mein jüngster sohn erst 14Monate ist aber ich stelle mir schon jetzt die Frage, ob ich es schaffe auf 80% oder sogar 100% wieder zu arbeiten. Der Druck ist enorm.
Das was mir vor 10 Jahren gelernt wurde, ist heute nicht mehr umzusetzen. Wirklich traurig!
Ein berührender Beitrag und sicher kein EInzelfall – leider! Mein Freund ist auch Krankenpfleger und mittendrinn im Teufelsrad Fachkräftemangel. Wir würden das Buch beide gern lesen und drücken die Daumen. Liebe Grüße Elli
Danke für den Artikel über die Krankenpflege. Meine Mutter ist alt und gebrechlich, und in letzter Zeit verhält sie sich sehr krank. Ich werde mit einem Arzt sprechen, um herauszufinden, ob Krankenpflege eine Art von Pflege ist, die meine Mutter braucht.
Alles Gute für deine Mutter!
Mit diesen Informationen zum Thema Kranke Pflege kann ich die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht immer einfach, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn man nicht genau weiß, was die Möglichkeiten sind.
Das freut mich sehr, lieber Theo!
Alles Liebe <3