ICH knack die Nuss: Vom kleinen Gorilla, der es unbedingt allein schaffen will
Hey ihr Lieben,
alle Mamis und Papis dürften es kennen: „Ich kann das schon alleine!“.
Die Kleinen werden so schnell groß und meist ab ca. dem ersten Geburtstag geht es nach und nach los, dass sie mehr und mehr alleine machen möchten und dies auch regelrecht und lautstark einfordern!
Ich mag diese Phase und finde sie sehr spannend und witzig …manchmal natürlich auch anstrengend. Besonders, wenn es gerade nicht ins Zeitmanagement passt 😉
Jedenfalls handelt das neue Buch, welches ich euch heute vorstelle, genau von dieser Thematik und ist somit bestens für Kinder ab ca. 2 Jahren geeignet 🙂
In ICH knack die Nuss von Paolo Friz, erschienen im atlantis Verlag, geht es um einen kleinen Gorilla, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, seine leckere, schmackhafte Nuss ganz alleine zu knacken.
Dabei bieten ihm sein Papa und viele freundliche Tiere – ein Krokodil, ein Nashorn, ein Geier, eine Giraffe, ein Elefant und ein Löwe – ihre tatkräftige Unterstützung und Hilfe an.
Jedes Tier hat seine Idee, seine Art, um die Nuss zu knacken.
Aber die Antwort des kleinen Gorillino ist stets die selbe: „Nein, ich schaff das allein!“
Auf der nächsten Seite sieht man dann, wie er den Trick des Tieres selbst probiert 😉
Übrigens ist das Nashorn sehr beliebt bei Ella und meinem Tageskind. Von dieser Seite sind wir beim Anschauen nicht wirklich weggekommen 😀
Die 9 dicken Doppelseiten des Pappbilderbuches sind übersichtlich gestaltet.
Alles konzentriert sich auf die Handlung.
Die Tiere und auch die Situationen sind markant und sehr naturnah gezeichnet.
Keine starken Verniedlichungen, was ich auch mal als eine angenehme Abwechslung empfinde.
Der Hintergrund ist dezent, die Zeichnungen hingegen sehr stark in ihrer Farbe.
Alles in allem hebt sich die Illustration sehr von vielen anderen Kinderbüchern ab und ist mal wieder eine ganz eigener Stil.
Der Text der Seiten ist leider ziemlich monoton, wodurch das Vorlesen nicht sonderlich spannend ist.
Christian stört es, dass der kleine Affe die Hilfe der Tiere nicht annehmen mag, obwohl er sie so oft angeboten bekommt.
Dies finde ich hingegen total klasse. Denn es zeigt den Starken Willen, es unbedingt alleine zu schaffen. Der starke Drang nach Selbstständigkeit! Dieser unbeschreibliche Ehrgeiz! All das kenne ich aus meinem Alltag und bewundere ihn und fördere ihn gerne.
Ich verstehe zwar auch Christians Argumentation, dass es wichtig ist, zu lernen, Hilfe anzunehmen, aber in diesem Fall steht für mich die Autonomie im Vordergrund.
Was ich jedoch schade finde, ist die Antwort der Tiere, die auch immer wieder die gleiche ist: „Dann eben nicht, du kleiner Dickschädel“.
Das Wort „Dickschädel“ kommt für mich hier irgendwie negativ belastet rüber. Ich weiß nicht genau wodurch. Zumal ich nicht finde, dass der kleine Gorrilino ein Dickschädel ist, sondern ein kleines Kerlchen, was es eben gerne alleine probieren möchte.
Und das finde ich sehr lobenswert und beeindruckend!
Zudem endet das eigentliche Buch, mit folgender Seite, wodurch die Kinder -meiner Meinung nach- nicht sofort erkennen, ob das kleine Äffchen, denn nun endlich zu seiner Leckerei kommt oder nicht?!
Daher lasse ich die Geschichte immer damit enden: „Und was meinst du, hat er es geschafft? – Na, schauen wir doch mal nach…“ Und dann drehe ich das Buch um, wo der kleine Gorillino mit seiner geknackten Nuss sitzt und schlemmt 🙂
Leider musste ich diesen Spoiler einbauen, da ich sonst einfach nicht gewusste hätte, wie ich euch das Buch bzw. die Dinge, die mich persönlich stören, am besten veranschaulichen könnte.
Für mich selbst ist das Buch nicht so spannend, wie erwartet. Durch die ganzen positiven Feedbacks auf Amazon war ich schon seit längerem ziemlich neugierig auf dieses Buch und war nach dem Lesen doch einfach nur enttäuscht.
Ich hatte irgendwie mehr Witz erwartet.
Mir fehlt die Pointe.
Aber zum Anschauen finde ich es sehr schön und auf die Kinder haben die Bilder eine starke Wirkung.
Ich mag auch die Botschaft hinter der Geschichte. Der pädagogische Ansatz ist klar zu erkennen und ich denke, dass sich viele Kinder im kleinen Gorilla wiederfinden – ganz genauso, wie hier Eltern ihre Sprösslinge wiederentdecken werden 😉
Dennoch ist es für uns ein Buch, was man haben kann, aber nicht unbedingt haben muss.
Auch wenn viele scheinbar von diesem Kinderbuch begeistert sind, uns hat es nicht vollständig überzeugt.
Aber so verschieden sind eben die Geschmäcker 🙂
Ich bedanke mich beim antlantis Verlag, welcher uns das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt hat!
Ein schönes Wochenende euch allen,
eure Jenny
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