Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat
Ihr Lieben,
im letzten Jahr hat uns Marc-Uwe Kling jeden Tag mit seinem „falschen Kalender“ zum Lachen und Schmunzeln gebracht, welchen wir zu Weihnachten dann auch selbst verschenkt haben, da wir ihn so großartig fanden! Auch das NEINhorn lag bei unserer Nichte unter dem Weihnachtsbaum. Ja, Marc-Uwe Kling hat Humor, welcher Kinder und Erwachsene begeistert 😀
Oftmals lachen wir sehr lautstark und herzlich über die witzigen – auch tiefgründigen – Seitenhiebe an die Gesellschaft! Die fantasievolle Komik, der freche Charme und der schräg-lustigen Schreibstil sind einfach erstklassig! Herausragend!
Weinen vor Lachen?
Genau diesen Nerv trifft Marc-Uwe Kling, der besonders auch durch seine Känguru-Chroniken sehr bekannt und beliebt ist.
Nachdem wir von Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat – denn sind wir mal ehrlich, dieser Scherz ist in manchen Familien doch ziemlich nah an der Realität – sehr, seeehr begeistert waren, freuten wir uns schon riesig auf die Fortsetzung. Diese erschien im Juli 2020 im Carlsen Verlag mit Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat. 72 Seiten Lesespaß für Kinder ab 6 Jahren – ooooh, freuten wir uns!
Und doch war es ganz anders als erwartet… oder erhofft. Aber lesen wir uns am besten hinein 🙂
Wie hatten wir die „Klick, klick“-Oma und Opa vermisst.
Wie gut, dass sie in den Sommerferien immer auf ihre Enkel Tiffany, Max und Luisa aufpassen. Denn nur so erfahren wir, wie es diesmal mit dem ziemlich schusseligen Opa weitergeht.
Dazu muss man natürlich etwas ausholen. In Opas Vergangenheit. Als er noch jung war. Da gab es natürlich ganz andere Wasserkocher, als heutzutage. Und manchmal, wenn man etwas in den Gedanken versunken ist… naja, dann kann es schon mal zu unachtsamen Momenten kommen, die zu „Unfällen“ führen.
So wie die heiße Herdplatte, auf die man besser keinen Wasserkocher mit Plastikelementen stellt. Aber… man muss dem Opa zugutehalten, dass es eben auch ein neuer Retro-Wasserkocher war. Vom Design her ziemlich identisch, wie Opas Flötenkessel von früher. Meist kommen Modetrends ja wieder zurück 😉
Dabei wollte er der Oma doch nur einen Tee machen…
Doch dieses Versehen endete in einer riesengroßen und sehr, seeehr schwarzen (und sicherlich giftigen!) Rauchwolke. Das Ende vom Lied? Alle mussten in den Garten flüchten!
Dort kommt ans Tageslicht, dass jedem aus der Familie schon mal etwas ähnlich Dummes passiert ist. Dabei sind auch – wie sich herausstellt – bereits mehrere Wasserkocher draufgegangen und ein Gartenzaun wurde eingefahren… Upsi!
Selbst Luisa muss schließlich einsehen, dass ihr – entgegen ihrer festen Überzeugung – bereits einige Missgeschicke passiert sind. Nunja… jeder macht mal Fehler, ist unachtsam oder aber eben schusselig. Das passiert, so ist das Leben!
Leider wird auf Opas Schusseligkeit nicht weiter eingegangen. Das Thema „Demenz“ lässt sich nur durch einen vergessenen Geldbeutel im Kühlschrank sowie der „Salzfütterung“ statt Fischfutter im Aquarium – und Fischfutter aufs Butterbrot (Bäääh!) – erahnen. Dabei wäre diese Vorlage natürlich optimal gewesen für ein tieferes Eintauchen, anstatt nur ein leichtes Kratzen an der Oberfläche.
Allgemein ist dieses Kinderbuch wieder witzig geschrieben und mir gefällt die Botschaft, dass eben jeder mal einen Fehler macht… denn genau diese „Weisheit“ geben wir auch unseren Kindern auf ehrliche Weise mit auf dem Weg.
Dennoch kann die Fortsetzung bei Weitem nicht mit dem ersten Internet-Abenteuer mithalten.
Der 1. Band hat uns nämlich zum lauthals Loslachen, Kichern und Kringeln gebracht! Diesmal gab es leider nur leichte Schmunzler.
Die wunderbaren Illustrationen von Astrid Henn sind jedoch gewohnt ulkig und sehr, sehr treffend! Die wunderbar-komischen Momente schafft sie hervorragend in Bildern und besonders in der Mimik der einzelnen Charaktere festzuhalten. So entdeckt man oft ein „Ohje!“ und „Ach nein!“ oder aber auch ein „Hihi!“ in den Gesichtern. Selbst das Buchcover strotzt vor Gekicher und einem augenzwinkernden „Oh man, Opa! Was hast du denn da gemacht?“.
Die kurzweilige Geschichte hat jedoch noch eine weitere, schöne Herzensbotschaft ♥
Draußen findet die Familie zusammen und da das Haus vorerst für eine Weile gemieden werden muss, überlegen sie sich tolle, gemeinsame Beschäftigungen! Sie spielen Rundlauf an der Tischtennisplatte – inklusive Kung-Fu-Pingpong zwischen Opa und Max, sie essen gemeinsam Pizza im an der Tischtennisplatte und veranstalten schließlich eine Gartenolympiade, bevor der Abend in einem Zeltabenteuer endet. Zeit zusammen – Familienzeit! – ist eben einfach das Kostbarste und Wichtigste.
Ob die Lachmuskeln wohl im 3. Band („Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte„), welcher Ende April 2021 erscheinen soll, wieder mehr trainiert werden? Der Titel klingt auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend! 😀
Diesmal steht dann also Papa im Vordergrund, der ein Gespräch mit Luisa führen möchte. Dabei wird es wohl auch um ihren Freund, den Pizzajungen Justin, gehen – und… na klar, um Sex! Wie Marc-Uwe Kling all das humorvoll und locker verpackt? Ich bin wahnsinnig gespannt!
12 Kommentare
Ach das hört sich wunderbar an. Bücher zum lachen finde ich Klasse. Frohes Neues Dir und schön Deine Tips zu lesen, ich hoffe ich lese noch viel von Dir.
Liebe Grüsse Mandy
Liebe Mandy, danke schön! Dir auch ein frohes neues Jahr – und klar, das Schreiben hier ist meine Leidenschaft <3
Wir werden uns also gerne noch gaaaanz viel lesen! 😀
Liebe Grüße,
Jenny
Meine Mama hat mal ausversehen den Herd angemacht als die Fritteuse drauf stand. Das hat so gestunken. Und die Kochplatten waren hin. Ist auch schon über 20 Jahre her. Den Geruch hab ich aber sofort wieder in der Nase…
Uuuuh, das „brennt“ sich wohl richtig ins Gedächtnis ein 😉
Hihihi ja total 😅
Das blöde war die war erst ein paar Tage alt…
Hachje, das ist natürlich besonders ärgerlich!
Hihi, Marc-Uwe Kling weiß eben wie Humor gelebt wird und wie das Fundament für Lachfältchen im Gesicht gesetzt werden. Ich mag ihn auch, meine beiden Kinder sind bisher noch nicht in den Genuss seiner Kinderbücher gekommen. Sollte ich wohl schnell ändern, besonders Band 1 scheint ja der Lach-Hammer zu sein. Mag sein, das man von Zeit zu Zeit etwas „Humor-Blind“ wird, ähnlich wie man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, oder die Kinder beim Aufräumen meinen, es sei kein Chaos mehr da… Ich freue mich auf diese Bücher und werde sie bestimmt bei Gelegenheit beschaffen.
Bonus witzig: Ihr habt ja den selben Wasserkessel wie der Opa, WITZIG! Tolle Bilder für die Buchvorstellung. Wie immer.
Danke 😀
Es ist ja trotz meiner kleinen Kritikpunkte ein schönes, witziges Buch… aber mit Band 1 lag die Messlatte des Humors vielleicht auch etwas hoch bzw. wenn man die anderen Kinderbücher von Marc-Uwe Kling und den Humor darin kennt. Es war einfach anders 🙂
P.S.: Ja – so einen Kessel braucht doch jeder 😉
Vielen Dank für das Kompliment! Ich freue mich sehr, wenn die Gedanken hinter den Bildern auch wahrgenommen werden 😀
Oh, ich liebe „Der Tag an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“… Wir haben das als Hörbuch und mein Mann, ITler, musste auch SOOOOO doll lachen! Auch wenn der zweite Teil etwas blasser daher kommt, ich werde ihn, denke ich, trotzdem besorgen, wenn ich ihn als Hörbuch bekomme. Wir hören immer auf dem Weg in unseren Garten schöne Hörbücher…
Viel Spaß beim Hören! 🙂
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
Vielen lieben Dank 🙂