Plötzlich war ein Wuckel da – Ein neues Baby in der Familie
Hallo ihr Lieben!
Eine große Schwester oder ein großer Bruder zu werden ruft nicht immer nur positive Gefühle und Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung hervor. Bis zur Geburt des kleinen Babys ist es eine aufregende Zeit für alle. Als großes Geschwisterkind prasseln viele Gedanken, Gefühle und neue Erfahrungen ein. Plötzlich ist man der oder die Große. Möchte man das aber (schon) sein? Bisher gab es nur mich. Mama und Papa waren nur für mich alleine da. Haben nur mich gekuschelt. Ich war ihr Mittelpunkt und Sonnenschein! Wie wird es mit einem kleinen Bruder oder einer kleinen Schwester sein? Wie steht es um die Liebe und Aufmerksamkeit von Mama und Papa? Werden sie mich jetzt weniger lieb haben? Was ist, wenn alle nur noch das neue Baby kuscheln? Wer hat dann noch für mich Zeit?….
Gedanken, Gefühle und Ängste, die ebenso auftauchen können, wie Vorfreude und positive Spannung bzw. Aufregung!
Der Start in das neue Familienleben kann dadurch etwas schwierig sein.
Vielleicht kommt es zu Eifersucht? Oder gar zur Ablehnung des kleinen Geschwisterchens?
Plötzlich war ein Wuckel da von Autorin Uticha Marmon beschreibt diese Gefühlsachterbahn und die ersten Schwierigkeiten auf ehrliche, unterhaltsame Weise aus Kinderperspektive. Zusammen mit den herrlich stimmungsvollen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl transportieren sie einen weiteren Blickwinkel zum neuen Baby im Familienalltag.
Zugegeben, dies ist meiner Meinung nach kein Bilderbuch zur freudigen Vorbereitungen auf das kleine Geschwisterkind. Aber es ist ein wundervoller und wertvoller Weg, um beim neuen Start in den Familienalltag – der vielleicht etwas schwieriger abläuft als erhofft – gefühlvoll auf das „große“ Kind ein- und zuzugehen. Uticha Marmon tanzt hier – glücklicherweise! – aus der Reihe und zeigt eine Welt, die es ebenso gibt – neben dem typisch und gern gezeigten großen Geschwisterkind, welches inbrünstig voller Stolz sein kleines Geschwisterchen begrüßt. Und genau deswegen – und dank ihrer Ehrlichkeit und dem Mut, sich auch schwierigeren Themen zu stellen – schätze und liebe ich ihre Kinderbücher sehr! ♥
Wenn die Gefühle nicht vor Zucker und Jubelschreien strotzen.
Dank der Protagonistin Ida wird mit witziger Wortspielerei auf die neue Situation und ihre Gedanken zu dem kleinen „Wuckel“ und dem Alltag mit ihm eingegangen. Allgemein ist der Schriftstil melodisch und überwiegend durch Reimphasen geprägt und wirkt dadurch sehr erquickend-frisch – vor allem aber auch ehrlich kindlich. Als würden die Worte einem Kinderkopf entspringen.
Erschienen ist das wuckelige Bilderbuch im Juli 2019 im Magellan Verlag mit farbenfrohen, bilderbuchtypischen 32 Seiten. Es richtet sich an Kinder ab 3 Jahren.
Da stehen sie also plötzlich im Eingang. Mama und Papa. Ganz verzückt und verliebt. Ihre Augen scheinen zu strahlen. Sie haben etwas Kleines, Winziges dabei. Ida ist nicht erfreut. Sie erkennt es sofort. Es ist ein Wuckel.
Du weißt nicht, was ein Wuckel ist? Ein Wuckel ist nervig. Es ist hässlich – ganz zerknittert. Und es müffelt! Puuuuh, bäääh!
Ida wollte gar kein Wuckel. Ihr ging es mit Mama und Papa doch gut. Warum muss dieses kleine Wesen nun dazwischenfunken? Es stört beim Spielen… weil es – mal wieder! – Bauchweh hat. Menno, dabei war sie zusammen mit Mama doch gerade als Superheldin unterwegs – im Kampf gegen das Böse!
Ständig weint das Wuckel. Vielleicht hat es ja Hunger? Dagegen kann Ida etwas machen. Doch ihre liebe Absicht wird kurzerhand von Papa unterbrochen. Wo war er, als Ida gerade eben noch mit ihm spielen wollte?
Ida fühlt sich manchmal fehl am Platz.
Vielleicht kann sie das Wuckel ja irgendwie zu ihrem Vorteil nutzen?
Natürlich! Das Wuckel ist so klein und kann noch nicht reden. Da hat Ida eine Idee. Endlich kann sie alles machen, was ihr in den Sinn kommt. Eine Matschparty in der Küche? Das Wuckel war’s! Und wer hat da nur an die Wände gemalt. Oh, oh, oh… Wuckelchen, das darf man nicht!
Nur Mama und Papa scheinen ihr nicht ganz zu glauben. Das ärgert Ida sehr und sie beginnt zur Beruhigung ein Lied zu singen. Nanu… das beruhigt nicht nur Ida. Neugierig blickt Ida sich um – und betrachtet zum ersten mal das kleine Wuckel genauer. Dieses schaut sie mit großen Kulleraugen an. Ihr kennt diesen Blick bestimmt. Bewunderung. Neugier. Liebe. Und so, als ob es etwas von ihr möchte. Vielleicht ist das Wuckelchen doch gar nicht so schlimm? Ganz vielleicht ist es ja sogar ziemlich niedlich?!
Geschwisterliebe ♥
Ein Bilderbuch als kleiner großer Eisbrecher – mit ganz viel Verständnis, Liebe und Herzensmomenten. Aus dem kleinen Wuckel – welches anfänglich als Monster auf den Kinderzeichnungen von Ida zu erkennen ist – wird schlussendlich doch noch der kleine Lieblingsbruder… den Ida nicht mehr missen möchte! ♥
Wie war der Start ins neue Familienglück bei euch?
Gab es anfänglich „Sorgen“ oder „Probleme“?
Herzerwärmte Grüße einer kleinen Schwester,
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