Ihr Lieben,

wir haben Schnee! Wirklich Schnee! 😀
Unglaublich! Da fällt mir auch direkt das süße, winterliche Schnee-Abenteuer von Polaah aus dem 360 Grad Verlag in die Hände – und von dort aus geht es weiter vor die Kamera. Erschienen ist das 32-seitige Bilderbuch mit dem unvergleichlich herzigen Kinderbuchcover – welches Sofort erst ins Auge und dann weiter ins Herz springt – im September 2020 ♥

Polaah und das verlorene Rentier vom Bilderbuch-Dreamteam Michael Engler und Joëlle Tourlonias ♥

Ja, die beiden haben schon allerhand Kinderbuchschätze auf den Markt gebracht, an denen wir unser Herz in der Vergangenheit verloren haben 🙂

Joëlle Tourlonias Zeichnungen sorgen auch diesmal für ganz viel Wärme – und das trotz der kühlen Umgebung in Bibberland mit Schnee und Schneesturm! Michael Englers Schreibstil ist dabei Zucker und Schmunzler in Worten.

Die Themenvielfalt in diesem Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren ist groß. Freundschaft, Meinungsverschiedenheiten, Streit, Mut, Dickköpfigkeit, Besitz, Hilfsbereitschaft und Unterstützung sind nur ein paar der Themen, die angeschnitten werden. Es bietet daher auch ausreichend Gesprächsstoff während des Vorlesens und danach!

So lernen wir zuerst den kleinen Polarfuchs Polaah und seine Freunde, Schnee-Eule Gru-Gru, Vielfraß Mampf und Schneehase Hops kennen. Diese sind gerade dabei, gemeinsam den kalten Nebel des Nordens ganz kräftig wegzupusten.
Doch Polaah unterbricht sie dabei. Er legt sein Ohr auf den Boden. Er hört doch da etwas? Es hört sich an, als ob die Erde weint.

Gefahr liegt in der Luft!

Und es ist wirklich jemand in Gefahr! Ein kleines Rentier wurde von seiner Herde getrennt und ist in einen Eisspalt gefallen. Es steckt zudem mit seinem Geweih auf beiden Seiten im Eis fest. Oh nein! Das arme kleine Ren!

Auch Polarfuchs Polaah sucht sofort empathisch und mit viel Herz nach einer Lösung. Das kleine Ren braucht Essen! Wer weiß, wie lange es dort schon festhängt?

Doch während sich Polaah Gedanken macht, wie er helfen kann, streiten sich die anderen 3 Freunde nur darum, wem das Rentier jetzt gehört. Dieses mööpt hilfesuchend und ängstlich – denn es steckt ja weiterhin fest! Komischerweise kann es – im Gegensatz zu den anderen Tieren – nicht reden. Vielleicht ist es noch zu jung? Ella und mich hat dieser Punkt der Geschichte jedoch leicht verwirrt 😉

Wir hätten uns über eine Stimme für das kleine Ren gefreut. Aber vielleicht erfahren wir in einer Fortsetzung irgendwann mehr über das Rentier. Und allgemein, wie es zu der Freundschaft der 4 Tiere kam, die ja doch sehr verschieden sind. Was ja an sich nicht schlecht ist – aber Polaah sticht mit seiner mitfühlenden, verantwortungsvollen und nicht besitzergreifenden Art schon sehr hervor 😀

Vielleicht ist er mit seiner Vernunft und Herzlichkeit auch genau der Ausgleich, den diese störrische Truppe braucht!

Seine 3 Freunde haben allerhand Ausreden parat, warum sie keine Zeit mehr haben, um weiter Futter für das Rentier zu suchen und warum sie unbedingt nach Hause müssen. Als Polaah plötzlich einfällt, dass die Lage des Rentieres auch sehr gefährlich ist.

Was ist, wenn ein Bär auftaucht?

Doch trotz aller Bemühungen: Am Ende bleibt nur der mutige Polarfuchs Polaah beim mööpenden Ren und verbringt die Nacht bei ihm am Eisloch.

Am nächsten Tag findet Polaah eine Möglichkeit, das kleine Rentier zu befreien und zeigt ihm schließlich die Richtung, in der es weiterziehen soll, um seine Familie und Freunde wiederzufinden.

Polaah hat für seine Freunde auch noch eine weitere wichtige Botschaft:

Dieses Rentier gehört niemandem – außer sich selbst! Punkt!

Es freut mich, dass Polaah diese wichtige Nachricht mit Nachdruck weitergibt. Denn diese ist meiner Meinung nach auch für Kinder enorm wichtig. Du gehörst dir! Es sind deine Entscheidungen im Leben. Dein Leben!
Da darf man auch gerne gegen den Strom schwimmen und muss kein Mitläufer sein, wenn das Bauchgefühl oder aber das Herz ganz laut etwas anderes ruft! Sei einfach nur du selbst – denn du bist einmalig ♥

Selbst das süße Ziesel, welches zum Schluss noch Anspruch auf das Ren erhebt, kann sich einreden, dass es seins wäre. Schlussendlich kennt das Rentier seinen Weg.

Wenn ihr übrigens herausfinden möchtet, wie es Polaah letztendlich gelungen ist, das kleine Ren zu befreien, empfehle ich euch einen Besuch beim Buchladen eures Vertrauens 😉

Auch wenn dieses Kinderbuch diesmal keine reine Friede-Freude-Eierkuchen-mit-Zuckerguss-Bilderbuchgeschichte ist und die Charakter etwas kantigere Charakterzüge besitzen – die Geschichte hat einen wichtigen Kern und Ella mag es.

Jedoch wurde Ella mit Polaahs 3 tierischen Freunden nicht warm – mir ging es da ganz genauso. Sie mag die 3 bisher aus den oben genannten Gründen nicht sonderlich. Besonders das besitzergreifende Verhalten missfiel ihr sehr! Schon da betonte sie: „Nein, das Rentier gehört niemandem“. Und sie war richtig erleichtert, dass immerhin Polaah bei dem kleinen Rentier blieb und es nicht alleine zurückließ. Solchen egoistischen Freunden, wie im Buch beschrieben, sind wir bisher in keinem Kinderbuch begegnet 🙂

Daher sind wir sehr gespannt, ob wir die Schnee-Eule, den Schneehasen und den Vielfraß noch anders kennenlernen!

Ob wir wohl auch das kleine Rentier wiedersehen?

Ella und ich würden uns freuen – aber  vor allem wollen wir von Polaah mehr sehen! Der süße Polarfuchs ist direkt mit seiner liebreizenden-süßen Art in unsere Herzen gehüpft! ♥

Mööp!