Schulwechsel oder auch Einschulung 2.0 – Und wie geht es jetzt nach der Grundschule weiter?
Hey ihr Lieben!
Endspurt! Zielgerade! Oder doch nicht?
Was für eine spannende Zeit!
Seit einigen Monaten sind wir – ist Leonie! – auf der Wie-geht-es-nach-der-6.-Klasse-weiter-Rennbahn. Ja, so ungefähr fühlt es sich an. Besonders jetzt auf den letzten paar Metern. Der Schulwechsel steht bevor!
Im Herbst wurden wir bereits etwas überrumpelt, als wir für die persönliche Einschätzung ihres Klassenlehrers alle möglichen Daten von ihr auf einem Blatt zusammentragen sollten. Dass uns dies bevorsteht, wussten wir natürlich. Doch zuvor sind wir nur von Hobbys, Kursen und Interessen ausgegangen. Hinzu kamen überraschend: Wann war sie Klassensprecherin? An welchen Olympiaden, Turnieren etc. hat sie teilgenommen – und wann… und mit welchem Ergebnis? Öh… ja… ähm… Da hieß es dann doch erstmal Unterlagen zusammenkramen. Besonders, da Leonies Klasse mehr als üblich einen Lehrerwechsel hinter sich hat, so war nicht wie angekündigt alles auf den Zeugnissen notiert 😉
Dieses Schreiben mit ihrer Einschätzung und mit der Schul-Empfehlung des Lehrers hat Christian bereits telefonisch vorgelesen bekommen, als er das Halbjahresgespräch mit Leonies Klassenlehrer hatte. Ich selbst kenne noch kein einziges Wort. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich hier gerade etwas auf heißen Kohlen sitze. Da ich eine emotionsgeladene Mama bin und jeden Moment mitnehme, bei dem die Augen feucht werden können, war ich letztlich ganz froh, dass Christian dieses Telefonat geführt hat 🙂
Ich sehe mich nämlich gedanklich, wie ich schluchzend und heulend mit Taschentuch am Telefon sitze – einfach, weil ich so mächtig stolz auf dieses ehrgeizige, tolle Mädchen bin! Schnüff!
Wie es nach der Grundschule weitergeht, schien ganz klar.
Der Schulwechsel ein Klacks!
Jedenfalls dachten wir so die letzten Jahre. Es muss irgendwann in der 3. oder 4. Klasse gewesen sein. Da stand sie plötzlich vor uns und meinte ganz ernst und überzeugt: Ich weiß, auf welche Schule ich später gehen möchte. Rumpel-pumpel… Äääh…. ja? Jetzt schon? Du hast noch so viel Zeit! Die hatte sie – und sie hat sie gut genutzt. Immer mit ihrer Wunschschule und alles was es dafür benötigt im Blick. Ausgesucht hat sie sich ein Gymnasium.
Nun dachten wir, dass damit die Auswahl für uns abgeschlossen, erledigt, klar ist. Doch Pustekuchen!
Online-Tage-der-offenen-Tür, Schnuppertage an den Schulen, Schulführungen mit Termin, Webseiten lesen, durchforsten, vergleichen… all das haben wir jetzt hinter uns. Denn natürlich fand ich ihre Entscheidung, sich dennoch alle Schulen mal anzuschauen und ein Gefühl für sie zu bekommen unglaublich gut und weise. Es geht um 6 weitere Schuljahre – wenn sie es so möchte! Vorrangig ist natürlich ihr Bauchgefühl ausschlaggebend. Ihr persönlicher Eindruck und ihr Gefühl. Wo sehe ich mich die nächsten 6 Jahre? Was ist mir wichtig? Bleibt es die Traumschule oder wird es auf den letzten Metern doch noch eine andere? Dabei muss ich an eine Folge von den Gilmore Girls denken, bei der Rory sich auf den letzten Metern doch noch für Yale und gegen Harvard entschieden hat 😉
Wird es bei uns ähnlich laufen?
Ist Leonie eine Rory?
In den letzten Tagen und Wochen drehten sich ihre Gedanken darum: Wie habe ich mich in der Schule gefühlt? Welche 2. Fremdsprache ist mir wichtig? Wie sind die Räume gestaltet? Was bietet mir die Schule? Wie war mein erster Eindruck von den LehrerInnen? Welche Angebote, AGs, Freizeitgestaltungen gibt es an der Schule? Welche Schulfächer gibt es – wann, wie viele? Was habe ich von der Schule schon gehört (z.B. durch derzeitige SchülerInnen, Eltern etc.)? Welcher Schwerpunkt ist mir wichtig – wenn vorhanden? Kunst? Musik? Naturwissenschaften? Mathe? Informatik?
Plötzlich ist nichts mehr klar!
Es zeigt sich: Da sind so viele Aspekte, die man vorher vielleicht gar nicht so genau betrachtet hat. Man spürt auf einmal, welche große, schwerwiegende Entscheidung dieses eine Formular mit sich bringt, welches wir am Ende dieser Woche erhalten.
Plötzlich fühlt man sich gar nicht informiert – dabei hat man bestens und umfassend allerlei Informationen in sich aufgezogen, die man auf allen möglichen Wegen erhalten hat. Wahrscheinlich ist es schlichtweg die Aufregung. Und diese hat nun auch Leonie im Griff. 😉
Was soll ich tun? Wofür soll ich mich entscheiden? Ich weiß es nicht…
Hör auf dein Bauch, mein liebes Kind!
Schließe die Augen und sage mir: In welcher Schule siehst du dich?
Mittlerweile steht ihre Entscheidung fest. Und ja, es ist nach wie vor die Schule, von der sie seit Jahren schon sagt: Da gehe ich später hin! 😉 Die einzige Entscheidung die sie gerade noch mit sich rumträgt ist: Gebe ich einen Zweitwunsch bei der 2. Fremdsprache mit an? Entweder sie gibt eine andere Sprache an, die sie an diesem Gymnasium wählen kann und hätte damit bessere Chancen auf ihre Wunschschule zu kommen oder aber sie gibt keinen Zweitwunsch an und könnte somit auf dem Zweitwunsch-Gymnasium landen, wo sie dann aber ihre 2. Wunsch-Fremdsprache erlernen könnte. In ihrer Klasse hat sie sich diesbezüglich bereits Meinungen von ihren Freundinnen eingeholt. Diese sind eindeutig für Weg 1. Die endgültige Entscheidung fällt wohl erst, wenn wir das Anmeldeformular nächste Woche ausfüllen.
Nachdem wir dieses abgegeben haben, wird es noch mal spannend. Und vor allem wird unsere Geduld getestet! Erst im Juni bekommen wir es dann schwarz auf weiß, auf welcher Schule sie angenommen wird. Nachdem an den weiterführenden Schulen die Prozedur der Platzvergabe abgeschlossen ist. Denn wie wir nun wissen, darf diesbezüglich jedes Gymnasium selbst entscheiden.
Für manche ist das gesamte Zeugnis wichtig und vor allem die 3 Hauptfächer (Mathe, Englisch, Deutsch) in denen die Notensumme 7 nicht überschreiten darf. Anderswo zählen z.B. die Noten der Hauptfächer und je nach Formulierung des Empfehlungsschreibens gibt es Punkte. Zusammen gibt es für die Merkmale ein Punktesystem. Dann werden die Plätze nacheinander, der Reihenfolge der Ergebnisse nach, an die BewerberInnen vergeben. Jedoch kann sich diese noch mal ändern, wenn sich andere Kinder an den Probetagen zur Aufnahme qualifizieren oder durch den Zweitwunsch, wenn an der Erstwunschschule kein Platz für eine/n BewerberIn ist. Ein großes Kuddelmuddel also wie ihr merkt – gleichzeitig hochspannend! Jedenfalls für uns, die sich gerade auf diesem Weg befinden 🙂
Ein spannendes Rennen um einen begehrten Platz zum Lernen!
Die Zielgerade sehen wir schon! Es ist unglaublich.
Im Sommer haben wir hier im Haus eine Gymnasiastin. War nicht gerade eben noch ihre Einschulung?
Ähnlich fühlt es sich jetzt auch wieder an. Der Schulwechsel ist wie eine Einschulung 2.0 😉
Egal wie sie sich letztendlich entscheidet und wohin sie ihr Weg führt. Ich hoffe, sie wird an ihrer neuen Schule ebenso glücklich sein, wie sie es an der Grundschule war!
Natürlich wissen wir, dass auch hier wieder gilt: Alles steht und fällt schlussendlich mit dem/der KlassenlehrerIn.
Aber diesbezüglich bin ich einfach optimistisch 😉
4 Kommentare
Wie spannend! Ich wünsche viel Geduld bis zur Entscheidung und dann vor allem viel Spaß!
Wir haben hier durch die örtlichen Gegebenheiten (1 Schule pro Schulart) nicht groß Auswahl gehabt (jetzt 6. und 8. Klasse). Durch Freunde sind wir auf eine private (kirchliche) Schule im nächstgrößeren Ort aufmerksam geworden, wo wir glücklicherweise einen der begehrten Plätze bekommen konnten. Unsere Erstklässlerin wird wohl auch dorthin kommen (es gibt 3 Schulformen dort.
Aufregend und spannend ist es immer wieder 😊
LG Hanna
Theoretisch stecken wir auch in der Phase, praktisch haben wir sie aber schon hinter uns, da der Sohn auf Empfehlung seiner Grundschullehrer bereits nach der 4. Klasse auf ein Gymnasium mit Grundstufe gewechselt hat. Das heißt für ihn geht es zwar nach dem Sommer auch in die 7. Klasse, aber ändern wird sich für ihn nicht viel. Er bleibt auf der Schule, seine Lehrerin bleibt gleich und auch die Klasse, nur dass weitere drei 7. Klassen dazu kommen werden. Das nimmt uns hier gerade eine Menge Druck raus, gerade unter den Pandemie Bedingungen, die mein Sensibelchen eh schon ziemlich aus der Bahn werfen.
Aaaaber… wir schulen dieses Jahr dennoch ein, denn der kleine Sohn kommt dieses Jahr in die Grundschule und wow ich bin aufgeregt, da er ein so total anderer Charakter ist als sein großer Bruder 🙂
Leonie hätte auch zur 5. Klasse aufs Gymnasium wechseln können – wir haben uns aber dagegen entschieden 🙂
Jetzt freut sie sich riesig auf den Wechsel!
Uuuuh, toll! War und ist bei uns ja auch so – Ella ist ein ganz anderer Schlag als Leonie. Sie sehen sich nur ähnlich 😉
Ich wünsche euch eine ganz tolle, spannende Vorbereitungszeit!
Wir stecken quasi in einer ähnlichen Phase, allerdings wird hier in BW ja schon nach der 4. Klasse gewechselt. Bei meinem Sohn ist schon lange klar dass er (vorerst) aufs selbe Gymnasium wie die Große Schwester will, ab der 8. will er aber evtl. auf ein technisches Gymnasium wechseln. Ob er angenommen wird ist eigentlich keine so große Frage, es gibt nur 2 Gymnasien (ab Klasse 5) am Ort und eigentlich bekommen alle die aus unserer Stadt sind an der Wunschschule einen Platz, wenn es nicht genug Plätze gäbe wird nach Entfernung entschieden.
Meine Große wollte bis Ende 3. Klasse nur auf die Realschule, sie war/ist zwar eine gute Schülerin aber ein bisschen bequem. Anfang 4. hat sie plötzlich der Ehrgeiz gepackt und der Wunsch nach dem Gymnasien hat ihre Noten nochmal verbessert.
Mal schauen was die Jüngste in 2 Jähen macht, noch orientiert sie sich stark an ihren Geschwistern.