Am Wochenende haben wir mit Too Good To Go Lebensmittel gerettet – Und du?
Hey ihr Lieben,
am Wochenende haben wir uns einer Rettungsmission gestellt! Wie Superhelden ohne Umhang waren wir auf unseren Fahrrädern unterwegs.
Auf dem Weg, um Lebensmittel zu retten!
Lebensmittel, die nach ein paar Tagen nicht mehr dem heutigen Schönheitsideal eines Stücks Gemüse oder Obst entsprechen – aber dennoch nicht schlechter sind als ihre Brüder und Schwestern mit der glatten Schale und Haut. Man mag sich immerhin kaum vorstellen, wie viele Lebensmittel tagtäglich weggeschmissen werden. Und ja, bei der Vorstellung daran wird mir wortwörtlich schlecht! Wir leben in einem Überfluss! Da ist es für uns wichtig, unser Konsumverhalten zu überdenken und anzupassen. Ein Prozess, in welchem wir seit Jahren stecken und immer weiterentwickeln und neue Wege ausprobieren.
18 Millionen Tonnen Essen wandern alleine in Deutschland jedes Jahr in den Müll. Dies betrifft zum einen die Felder, den Einzelhandel, aber auch die Gastronomie oder bei einem selbst zu Hause. 10 Millionen Tonnen sind diesbezüglich vermeidbare Abfälle!
Pro Person sind das ca. 235€ pro Person, die wir wegwerfen. Erschreckend, oder?
Wir haben darauf schon länger keine Lust mehr und kaufen bewusster ein. Weniger ist oftmals mehr!
Genauso war ich bereits bemüht, mich beim Foodsharing stark zu machen, was hier vor Ort aber leider nicht ganz so leicht ist, wie ich es bei Freunden in Frankfurt am Main erlebt habe.
Aber dank meiner lieben Cousine und ihrem Freund wurden wir vor einigen Wochen auf die kostenlose App Too Good To Go aufmerksam – und wir waren sofort begeistert!
So sehr, dass ich euch jetzt – nachdem wir auch den praktischen Teil ausprobiert haben – unbedingt davon erzählen muss!
Am Wochenende setzten wir uns also auf unsere Fahrräder und machten eine Fahrradtour in unseren Nachbarort. Zuvor hatte ich per Too Good To Go einen Einkauf getätigt.
Selbst wenn die Anzahl der mitwirkenden Firmen und Supermärkte bei uns vor Ort noch ausbaufähig ist. Aber wir sind ja auch öfter unterwegs und regelmäßig steigt die Zahl der teilnehmenden Geschäfte! Vielleicht ja auch bei uns im Havelland bei Berlin? In Falkensee, Dallgow-Döberitz, Elstal und Brieselang? Gemeinsam im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung – man wird ja noch träumen dürfen! Und bekanntlich werden auch einige Träume wahr! 😀
So kam es, dass mir am Samstag plötzlich meine Cousine ganz aufgeregt schrieb, dass nun auch Alnatura im Nachbarort bei Too Good To Go mitmacht! Super, dort sind wir sowieso jede Woche mindestens 1x einkaufen. Warum nicht jetzt auch Lebensmittel retten?
Die Welt ein Stückchen besser machen!
Dieses Bestreben haben wir als Familie. Und selbst unsere Kinder ziehen da bereits gut mit 🙂
Leonie und Ella hinterfragen, sind interessiert und haben Lust, sich mit dem Umweltschutz auseinanderzusetzen. In unserem Familienleben ist Nachhaltigkeit also immer mal wieder ein Thema. „Mama, warum fahren wir heute nicht mit dem Auto?“, „Warum nehmen wir nicht die Äpfel in dem Plastikbeutel?“ oder „Warum kaufen wir nicht einfach dieses T-Shirt?“…
Fragen, die beide Mädels mittlerweile problemlos selbst beantworten können.
Aber natürlich gibt es auch bei uns noch Punkte, die wir deutlich verbessern können. Hier bei uns zu Hause läuft im Punkt „Nachhaltigkeit“ noch nicht alles perfekt. Aber ich bin der Meinung, wenn jeder einen Schritt geht, sind das so viele Schritte, dass wir gemeinsam ordentlich etwas erreichen! In diesem Bereich geht es mir nicht um Perfektionismus (schön wäre es, wenn ich die Möglichkeit dazu sehen würde!) – denn ganz ehrlich gesagt: Das fällt uns ebenfalls schwer! Alleine z.B. finanziell betrachtet werden einem oftmals Hürden gesetzt. In manchen Bereichen haben wir uns diesbezüglich umstrukturiert, machen dafür eben anderswo Abstriche, sodass es sich am Ende für uns gut und passend anfühlt. Wir sind auf dem Weg…
Mit Too Good To Go kann man jedoch gleich zwei Dinge: Geld sparen und gleichzeitige Gutes tun, indem man Lebensmittel vor dem Wegwerfen retten!
Too Good To Go kann man ganz einfach nutzen. Dazu lädt man sich einfach die entsprechende App bei Google Play oder aber im App Store herunter und meldet sich an. Die Anmeldung ist schnell und einfach – und verlangs nicht zu viele Daten 😉
Aber auch über die App hinaus setzt sich Too Good To Go dafür ein, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Zum Beispiel wurde im November 2019 eine Zusatzhinweis „Oft länger gut“ initiiert und organisiert. Wusstet ihr nämlich schon, dass 50 % der Lebensmittelverschwendung in Deutschland in den Privathaushalten stattfindet?
Diesbezüglich spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eine tragende Rolle. Noch immer wird es zu gerne als Verbrauchs-Enddatum angesehen. Jedoch heißt es längst nicht, dass ein Produkt ab diesem Datum ungenießbar ist! Es ist mindestens bis dahin haltbar!
Anschließend heißt es: „Schauen, riechen, schmecken!“ – vertraut euren Sinnen! Viele Produkte sind deutlich länger genieß- und essbar! 😀
Aktuell gibt es Too Good To Go in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Norwegen, Großbritannien, der Schweiz, Belgien, in den Niederlanden, Spanien, Italien, Polen Portugal und in Österreich. In Deutschland sind es bisher 4.000 Partnerläden in rund 910 Städten und eine Community von 3 Millionen Nutzern – und wir gehören dazu! 😀
Europaweit sind es sogar über 19 Millionen Too Good To Go-Lebensmittelretter.
International wurden schon über 30 Millionen Mahlzeiten gerettet = 80.000 Tonnen CO2 eingespart!
Davon wurden in Deutschland bereits über 3 Millionen Essen gerettet! Helft ihr mit, die Zahl zu steigern? 😉
Aber kommen wir erstmal zur App.
Wenn man will, kann man in der Too Good To Go-App Zugriff auf seinen Standort geben – immer oder aber nur beim Starten der App – oder aber den Zugriff verweigern und immer manuell den Ort suchen 🙂
In Berlin zum Beispiel ist diesbezüglich einiges los und man findet viele teilnehmende Firmen und Geschäfte!
In einer überschaubaren Liste könnt ihr, nach Themen und Entfernung sortiert, durchscrollen. Auf der Suche, nach der nächsten Mahlzeit oder aber eurem rettenden Einkauf für die nächsten Tage 🙂
Denn neben Lebensmitteln in Form von Obst, Gemüse, Gebäck, Tiefkühlprodukten usw. können auch ganze Hauptgerichte und Snacks gerettet werden. Einige Restaurants, Café und Fastfood-Ketten schließen sich mit Angeboten an!
Daher: Wenn ihr auf der Suche nach einem guten, leckeren Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot in eurer Nähe seid, lohnt sich ein Blick in die App!
Beachtet aber auch immer den Info-Text, was euch erwartet und ob ihr eventuell selbst eine Verpackung mitbringen müsst!
Ihr seid Vegetarier? Kein Problem! Es gibt auch eine Extra-Kategorie „Vegetarisch“.
Für jedes Angebot sind in der App die Abholzeiten hinterlegt und die entsprechende Entfernung zum Unternehmen.
Am Wochenende war es für uns gar nicht weit. Wir konnten in einer Regenpause die Zeit nutzen und sind zum Alnatura-Bioladen im Nachbarort gefahren, wo wir über die App einen Beutel mit Obst & Gemüse gekauft haben. Bio-Lebensmittel mit einer Ersparnis von 2/3 des normalen Preises!
Die Bezahlung läuft über die App mit den typischen, gängigen Methoden (Mastercard, VISA Kreditkarte, PayPal, Google Pay, Apple Pay oder Sofortüberweisung). Im Abholzeitraum fährt man dann einfach zum Geschäft hin, zeigt sein Handy vor – wo die Bestellung per Swipe abgehakt wird – und erhält seinen Einkauf. Alles freundlich, nett und wirklich schnell! Wir verbinden das gerne mit einem Einkauf von Kleinigkeiten, die eh gerade noch fehlen 😀
Die Tüten in unserem Fall waren Überraschungstüten. Diese waren gefüllt mit (regionalem) Obst und Gemüse – oder aber wie in unserem Fall nur mit einem von beiden 😉
Zuhause freuten wir uns sehr auf das Auspacken und waren sehr neugierig, was uns erwartet. Auch wenn wir einiges ja bereits direkt im Laden – mit Blick auf den Beutel – sehen konnten.
Schon als Kind habe ich Überraschungstüten geliebt 😀
2x rote Paprika, ein Salat, 1x Porree, 2x Lauchzwiebeln und ein Chinakohl.
Aber bei meiner Cousine waren zum Beispiel noch Äpfel, Birnen und Tomaten versteckt. Dafür hatte sie weniger und etwas anderes Gemüse!
Der Salat und die Paprika unseres ersten Überraschungsbeutels wurden noch am gleichen Abend mit ein paar weiteren Zutaten zu einem leckeren Salat weiterverarbeitet, auf den sich ganz besonders Leonie freute!
Hmmm…. sehr gut! War für diesen Abend zwar vorher nicht eingeplant, passte aber hervorragend an diesem Abend!
Am Montag fanden die Lauchzwiebeln und der Porree einen Platz in unserer Kartoffelsuppe und bezüglich des Chinakohls muss ich mich noch schlau machen, wie wir diesen demnächst verarbeiten können. Wer ein leckeres Rezept mit Chinakohl kennt – gerne her damit!
Bisher stand Chinakohl noch nie auf unserer Einkaufsliste. Wir freuen uns aber, Neues kennenzulernen und auszuprobieren. Ein weiterer Vorteil an Too Good To Go!
Ein klare Win-Win-Situation also für alle Beteiligten:
Lebensmittel retten, denn Betriebe schmeißen so weniger Essen weg, man wird satt und spart dabei!
Mittlerweile haben wir innerhalb der Woche noch zwei weitere Beutel abgeholt. Einmal wieder mit Obst und Gemüse – hmm… diesmal waren Zutaten für einen leckeren Obstsalat und unsere heutigen Wraps dabei!
Heute Vormittag waren wir auch noch Backwaren – Brot, Brötchen und süße Teilchen – abholen!
Da sind wir dann für die nächsten Tage bestens versorgt! 😀
Bist du auch schon ein/e LebensmittelretterIn?
Kennst und nutzt du bereits Too Good To Go?
Ich freue mich auf eure Antworten und Meinungen!
8 Kommentare
Schade, hab gleich geschaut aber bei uns in der Nähe gibts das noch nicht, aber ich werde es im Auge behalten. Chicorée hat meine Oma immer fein geschnitten und mit einer Salatsoße mit etwas Sahne abgemacht und etwas Preiselbeeren oder Johannisbeermarmelade gegen den bitteren Geschmack reingemacht – das war dann lecker 😉
Too Good To Go ist fleißig im Aufbau! Im Auge behalten lohnt sich da ganz sicher 🙂
Danke für die Anregung <3
Ich finde die App total toll. Auch, weil eben viel zu viel im Müll landet, das eigentlich noch gut ist. Hier ist es leider so, dass wir so ländlich wohnen, dass es nichts gibt. Aber für Städter ist das eine richtig schöne Möglichkeit, an Lebensmittel zu kommen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.
Viele liebe Grüße
Julie
Auch in ländlicheren Regionen wird sich das Konzept hoffentlich durchsetzen! Wir wohnen auch außerhalb und auch wenn es bisher wenig hier vor Ort gibt – ich freue mich, wenn es mehr wird und behalten alle Angebote im Auge! 😀
Liebe Grüße,
Jenny
Huhu,
chinakohl lernten wir durch die hellofresh Kochbox kennen. Geflügel wird angebraten und mit einer Sojasoße angemacht. Dann kommt der chinakohl in die Pfanne. Aufbaue Seite findest du sicher schnell das Rezept. Wir essen es sehr gerne.
LG
Vielen Dank für den Tipp!
Ich habe ihn einfach angebraten und mit ein paar Kräutern verfeinert. War auch total lecker als Beilage! 😀
Wir nutzen auch häufiger too good to go. Meistens gibt es dann bei uns Backwaren. Es ist immer schön, eine Überraschungstüte zu bekommen und erst Zuhause auszupacken. Ein bisschen wie Weihnachten ;).
Wir lieben die Backwaren-Tüten! Für uns ist das auch immer eine große Überraschungstüte! 😀