Der Tee neben meinem Macbook – eine folgenschwere Sekunde
Ihr Lieben,
letzte Woche hatte ich einen Hätte-Tag. Einen Tag, der meine ganze Woche auf den Kopf stellte und mich einige Tage ziemlich traurig machte.
Auf Facebook schrieb ich dazu folgende Worte:
„Hätte, hätte…. Kennt ihr solche Hätte-Tage? Wo einfach irgendwas ganz Blödes passiert. Und dann schwebt da so ein Hätte über eurem Kopf. Hätte, wenn und aber haben dann nur eigentlich Sendepause. Bringt ja doch nichts. Ich bin dann eh der Typ Mensch der erstmal heult. Richtig dicke Krokodils-Tränen. Aus Wut. Wut auf sich selbst. Anschließend geht es mir etwas besser und ich sehe etwas klarer.
Oftmals wäre das Passierte so leicht umgänglich gewesene. Aber nun ist es passiert. Und oftmals ist das Lehrgeld teuer. Blöder Tag. Ich verkrieche mich unter der Decke.
Mein Macbook hat heute meinen Tee getrunken. Über die gesamte Tastatur. Rettungsmaßnahmen wurden eingeleitet.
Und nun weiß ich auch nicht….“
Mittlerweile wissen wir deutlich mehr.
Zum einen: Für einen Mac benötigt man einen Pentalobe-Schraubenzieher. Nicht nur einen Torx!
Ihr kennt ja sicherlich die typischen Schraubenzieher wie Schlitz und Kreuz. Es gibt aber noch deutlich mehr Formen. Zum Beispiel Torx. Dieser sieht aus wie ein Stern mit 6 Zacken. Ein Pentalobe hingegen soll eine Blüte darstellen. Für mich ist es aber eher ein Stern mit 5 Zacken.
Und sowas braucht man, um ein Macbook zu öffnen! Diese gibt es jedoch nicht bei uns im Baumarkt, nicht im Handyladen… nirgendwo 😉
Das habe ich herausgefunden, nachdem ich mehrere Stunden unterwegs war, um das passende Werkzeug zu besorgen. Letztendlich musste dann doch das Internet herhalten.
Es war zu viel Tee für mein Macbook. Ein Flüssigkeitsschaden mit Folgen.
Wir haben ihn geöffnet, getrocknet, gesäubert…und vor allem viel gewartet.
Mit Christian habe ich diesbezüglich glücklicherweise den Fachmann zu Hause. Das Bangen und Warten zermürbte mich fast.
Der erste Startversuch zeigte: Nichts.
Uff, das war hart. Nur ein kurzes Pieps. Ein kleiner Apfel. Und dann alles schwarz.
Neben der finanziellen Belastung stieg ihn mir aber auch Verzweiflung darüber auf, dass ich vorab nicht alle Daten gesichert hatte.
Dementsprechend schienen viele Stunden Arbeit dahin, Bilder, die ich nie wieder machen könnte – weg! Fotos für die nächsten Beiträge – futsch.
Wie es mir ging, könnt ihr euch denken, das muss ich sicherlich nicht tiefer beschreiben.
Dass so ein Wasserschaden oder Flüssigkeitsschaden für jeden Laptop oder Macbook natürlich das Ende sein kann, das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand. Aber ein Stück Hoffnung bleibt eben immer.
Am nächsten Tag versuchten wir es noch mal. Mittlerweile war mir klar, durch einen kleinen, unachtsamen Moment, der auch ganz untypisch für mich ist, habe ich mein Macbook verloren. Damit hatte ich mich auf schmerzliche Weise irgendwie abgefunden… nicht bereitwillig, aber was sollte ich machen.
Mittlerweile sah die Welt für mich auch ein bisschen besser aus. Blöd, dass es passiert ist, aber ändern kann ich es nicht mehr und Energie daran verschwenden will ich nicht. Das habe ich mir vor einiger Zeit mal abgewöhnt. Dinge hinnehmen, die ich nicht ändern kann. Ohne Wut, ohne Traurigkeit. Ich habe eindeutig lieber gute Laune als meine Zeit mit schlechter Laune zu vergeuden. In das Gute möchte ich meine Kraft stecken!
Also geht‘s weiter… irgendwie! Wir haben schon ganz anderes gewuppt!
Auch Geduld zahlt sich manchmal aus. Denn wir blieben dran. Irgendwann mehr als ein Piepen. Er fuhr hoch!
Oh mein Gott!
Jetzt aber schnell! Schnell. Daten sichern. Wer weiß, wie lange es hält. Zwischendurch stürzte er uns immer wieder mal ab. Aber wir bekamen wirklich alle restlichen Daten wirklich gesichert. Erleichterung. Durchatmen. Tränen trocknen.
Ein Lichtblick!
Natürlich war mir vorab schon bewusst: Getränke am Arbeitsplatz am besten sicher und so weit wie möglich hinstellen. Doch an diesem Tag kam eine Mischung ungünstiger und untypischer Dinge zusammen. Und so schnell kann es dann passieren…
Es war ein kalter Tag. Ich hatte Ella gerade zum Kindergarten gebracht. Christian arbeitete ebenfalls von zu Hause, da ich am Nachmittag einen Termin hatte. Er war so lieb und hatte uns extra einen Tee gekocht, als ich halb durchfroren nach Hause kam. Ich nahm die Tasse dankbar und wärmte meine Hände an ihr, während ich mein E-Mail-Postfach checkte. Sonst mache ich das nie – aber an diesem Tag war mir einfach so kalt! Ich wollte gerade aufstehen, plötzlich sprach Christian mich an, ich war abgelenkt… und in der Bewegung passierte es. Ich blickte zu ihm und war Unaufmerksam.
Kennt ihr diese Schrecksekunden, wo ihr den Moment fast in Zeitlupe erlebt?
Was ich euch auf jeden Fall durch diese Erfahrung mit auf den Weg geben möchte: Werdet nicht schluderig beim Sichern eurer Daten!
Ein Backup ist immer wichtig. Es kann so schnell gehen und ihr werdet es hart bereuen.
Auch ich werde zukünftig noch einmal mehr darauf achten… und meinen Tee wieder mindestens eine Armlänge von mir entfernt stehen haben. Man weiß ja nie!
Nun kann ich nur noch sagen: Bye, bye mein geliebtes Macbook ♥
Noch einmal streichel ich sanft über dein wunderschönes Echtholz-Cover.
Es waren schöne Jahre mit dir und ich habe dich sehr geliebt. Mit dir zusammen konnte ich so flink wie lange nicht mehr in die Tasten hauen, Bilder bearbeiten und wo sind wir nicht überall zusammen hingereist!
Du wirst nun noch eine kleine Reise machen. Dort wirst du wahrscheinlich noch einmal sehr nützlich sein. Für einen Bastler.
Und ich bin mir sicher, dieser Gedanke – anderswo noch gebraucht zu werden – hätte dir gefallen.
Jetzt schreibe ich euch also diese Zeilen. Zwar noch immer mit etwas schwerem Herzen, aber es ist immerhin „nur“ ein materieller Schaden entstanden. Zwar einer, der uns dennoch hart trifft, weil ich ohne Laptop ziemlich aufgeschmissen bin – es ist nunmal mein Arbeitsgerät und ich möchte und kann auf das Schreiben nicht verzichten! Aber auch dafür wird sich irgendwie eine Lösung finden.
6 Kommentare
Ich fühle mit Dir! Mir ist sowas vor 2 Wochen mit meiner Spiegelreflex passiert, Rucksack auf, Schlüssel raus nehmen, Schlüssel fallen lassen, Bücken und dann macht es „knall“ und meine Spiegelreflex fliegt auf den Boden. Totalschaden. Ich hätte vor Wut heulen können, weil ich so dämlich war und den Rucksack offen gelassen habe.
Glück im Unglück: im NETTwerk verkaufte eine ihre Spiegelreflex günstig, ich hatte gefragt, ob sich eine Reparatur lohne (nein).
Ich drücke die Daumen, dass es Euch eine Lösung für Euch gibt!
Oh nein, oh nein, oh nein!
Ich verstehe dich so gut. Ich hätte wahrscheinlich auch geweint – das tut mir dann einfach immer gut und ich kann gar nicht anders, wenn ich mich so sehr ärgere.
Reparatur wäre bei uns auch leider keine wirkliche Lösung gewesen, da man nie weiß, was bei einem Flüssigkeitsschaden noch hinterherkommt. Manchmal zeigt sich auch erst was nach Wochen/Monaten. Und im Endeffekt geht er jetzt auch immer wieder aus. Du kennst das ja, man braucht zum Arbeiten schon was Sicheres.
Auf jeden Fall tut es mir wahnsinnig leid, dass du eine ähnliche, schreckliche Erfahrung hattest. Sag dir, dass sowas meist zum Glück nur 1x passiert! Manchmal muss man schmerzlich lernen, wieder achtsamer zu sein… so wie ich mit meinem Tee, der nun in der Küche steht und mindestens einen Meter ab sofort von mir entfernt stehen wird 😉
Huch!! Ich hatte deinen Beitrag auf Insta ja schon gesehen und mitgelitten!! Na wenigstens konntet ihr die Daten noch retten!!
Vielleicht findest du wo einen günstigen refurbished….!!
Alles Liebe
Katrin
Liebe Katrin,
da ist es uns zu unsicher, wie lange solch ein Gerät halten würde. Die Firmen geben dann auch nur eine gewisse Zeit Garantie. Und da es für die Arbeit und nicht Privat ist, brauche ich ein Gerät auf das ich mich verlassen kann. Wir haben aber bereits ein neues Gerät gefunden und morgen soll es ankommen 🙂
Liebste Grüße!
Oh, das ist hart. Gut, dass ihr die Daten noch sichern konntet. Uns ist vor zwei Jahren unser Laptop verreckt, leider hatten wir ein paar Monate keine Daten gesichert. Ein kleiner Teil war verschmerzbar. Aber die Kinderfotos – die kommen leider nicht wieder…
Viel Erfolg bei der Ersatzbeschaffung!
Liebe Grüße
Hanna
Hachje, das tut mir sehr leid! Gerade Kinderfotos 🙁
Ja, morgen kommt mein neuer Laptop, dann geht es auch wieder normal mit dem Schreiben weiter. Das jetzt ist auch nur eine Notlösung, die ich aber eben nicht immerzu nutzen kann….
Liebe Grüße!