Die schönste Laterne der Welt: Eine Laterne von Sankt Martin!
Ihr Lieben,
heute ist der 11.11.2019. Der Martinstag! Und überall im Land erstrahlen heute die Lichter – oder sind bereits erstrahlt. Auch wir gehen heute zum Martinsumzug unserer Kirche, da wir letzten Freitag durch Krankheit leider das Herbstfest im Kindergarten verpasst haben – worauf wir uns schon immer jedes Jahr sehr freuen! Das wird echt komisch, wenn Ella nächstes Jahr kein Kindergartenkind mehr ist…
„Ich geh mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir…“
hört man es wieder überall erschallen oder aber auch „Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind…“.
Egal ob ihr es einfach nur Laternenumzug nennt oder aber Martinumzug, ob mit Pferd oder nicht. Leuchtende Laternen gehören zum Herbst. Ebenso wie die Geschichte vom Sankt Martin, welcher als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, woraufhin ihm der mit einem halben Mantel bekleidete Jesus im Traum erschien. Kinder lernen durch die bewegende, gutmütige und großzügige Geschichte allerhand – und auch mich bewegt sie jedes Jahr aufs Neue!
Mit dem Herzen geben und teilen ♥
Dieses Thema in Kinderbüchern aufzugreifen liegt also gar nicht fern. Eine sehr süße, moderne Geschichte für, unserer Meinung nach, Kinder ab 3 Jahren hat Autorin und Geschichtenerzählerin Johanna Lindemann, welche mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern mitten in Berlin-Friedrichshain lebt und wohnt, zusammen mit Illustrator Stephan Pricken auf den hiesigen Büchermarkt im September 2019 herausgebracht. Die schönste Laterne der Welt im annette betz Verlag mit 32 stimmungsvoll illustrierten Seiten!
Wie jedes Jahr freut sich Anton schon sehr auf den Laternenumzug im Kindergarten. Das können wir nur zu gut nachvollziehen. Es ist im Kindergartenjahr ein Highlight – und wenn auch manchmal sehr frisch und kühl, ist es doch so herzerwärmend, kuschelig und harmonisch mit Lagerfeuer, dem Laternenumzug mit Fackeln und Gesang sowie leckerem Kuchen, Suppe oder aber einem Bratwürstchen frisch vom Grill!
Anton hüpft durch die herbstlichen Straßen, während die letzten Blätter von den Bäumen segeln.
Nur die Freude hält leider nicht lange. Denn beim gemeinsamen Laternenbasteln im Kindergarten geht einfach alles schief. Sein Papa kommt viel zu spät und so bastelt Anton schon mal los. Dabei klebt seine Laterne nicht nur am Tisch fest, sondern er zerschneidet auch noch aus Versehen seinen Pullover. Ohje… was für eine große Enttäuschung!
Antons Papa taucht schließlich doch noch ganz aus der Puste und etwas gestresst auf und zusammen entsteht eine Elefanten-Monster-Laterne.
Hübsch anzusehen – denn solch eine kreative Laterne hat mit Sicherheit niemand!
Doch die Monsterfant-Laterne hat nicht lange zu lachen. Nicht so wie der Mann auf der Bank, welcher sie beobachtet, als Papa die Laterne auch noch in der Autotür einklemmt. Antons Papa hat richtig schlechte Laune! Und als er den Mann mit seinem Lächeln erblickt, trägt das nicht gerade zu einer Besserung des Gemüts bei.
Am Abend kuscheln sich Papa und Anton zusammen mit einem Buch ins Bett und sein Papa entschuldigt sich – er hatte einen echt miesen Tag.
Zum Glück ist Anton nicht nachtragend – er freut sich einfach nur auf den Laternenumzug morgen 😉
Wer jetzt denkt, dass der Abend im Kindergarten für Anton doch nur schön werden kann, der irrt leider. Denn leider setzt das Schicksal noch einen oben drauf und ein Junge gerät ins Stolpern und Antons wunderschöne Laterne fällt mitten in eine… Pfütze. Matsch-Platsch!
Übrig bleiben nur ein triefend-nasser Klumpen Papier und viele, viele Tränen von Anton. Ohweh!
Ist der Laternenumzug damit nun endgültig ins Wasser gefallen?
Nein, denn ein bekannter Unbekannter hilft mit einfachen Mitteln. Zum Schluss hat Anton sogar die schönste Laterne überhaupt!
Anton ist sich ganz sicher: Er hat Sankt Martin getroffen! Und vielleicht hat er damit sogar recht? 😉
Gleich mehrere Dinge haben uns an diesem Bilderbuch sehr gut gefallen: Zum einen ist es eine wirklich schön, moderne Martins-Geschichte mit einem echten Martin, zum anderen hat Anton ein megatolles Kinderzimmer – welches Ella nicht nur durch die Leuchte-Sterne an der schrägen Decke, den Kaplasteine-Turm und auch dem herrschenden Durcheinander direkt an ihr eigenes erinnert hat. Außerdem scheint der Papa der Geschichte alleinerziehend zu sein (könnte man jedenfalls denken – oder ist die Mama einfach gerade vereist, viel auf Arbeit… oder, oder, oder?) und in seinem Alltag mehr als erfüllt und manchmal eben auch nicht der perfekte Vorzeige-Papa, dem alles gelingt. Dadurch wirkt die Geschichte geradezu aus dem Alltag gegriffen und das hat etwas ganz eigenes Zauberhaftes an sich.
Dieses Kinderbuch lädt zu Gesprächen über Sankt Martin, Vorurteile, Eltern, Gefühle, das Teilen und andere Menschen ein!
So schnappen auch wir jetzt unsere Laternen! Und stimmen uns mit „Laterne, Laterne, Sonne Mond und Sterne…“ ein! Wir wünschen euch einen strahlenden Abend – und falls ihr heute Abend auch noch etwas teilen wollt: Wie wäre es zum Beispiel mit Vorlese- und Kuschelzeit? 😉
Keine Kommentare